04. März, 2025

Wirtschaft

Globale Fettleibigkeitskrise erfordert umgehend politische Maßnahmen

Globale Fettleibigkeitskrise erfordert umgehend politische Maßnahmen

Eine jüngst veröffentlichte Analyse prognostiziert eine beunruhigende Zukunft für die Gesundheit der kommenden Generationen: In 25 Jahren könnte ein Drittel der Kinder und jungen Erwachsenen weltweit unter Übergewicht oder Adipositas leiden. Besonders betroffene Regionen werden im arabischen Raum und in Deutschland erwartet. Die gesundheitlichen Risiken sind vielfältig und reichen von Herz- und Atemwegserkrankungen bis hin zu Diabetes und psychischen Störungen. Die Forscher verweisen auf Veränderungen in der Mediennutzung und eine Umstellung hin zu westlichen Ernährungsgewohnheiten als Hauptursachen. Ohne wirksame politische Reformen könnten bis 2050 schätzungsweise 3,8 Milliarden Erwachsene sowie 746 Millionen Kinder und Jugendliche von Übergewicht betroffen sein. Die Projektion legt nahe, dass vor allem Nordafrika, der Nahe Osten und Lateinamerika erhebliche Anteile der betroffenen Bevölkerung stellen werden. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen seien immens, so Jessica Kerr vom Murdoch Children's Research Institute in Melbourne. Besonders dramatisch zeigt sich die Verdopplung der Übergewichtsrate seit 1990, ein Trend, der ohne Gegensteuerung fortzusetzen droht. Die COVID-19-Pandemie hat ebenfalls dazu beigetragen, die Lage zu verschärfen, wobei die langfristigen Effekte noch unklar sind. Der globale Anstieg von etwa 174 Millionen auf potenziell 360 Millionen fettleibigen Kindern und Jugendlichen bis 2050 unterstreicht die Dringlichkeit. In einem begleitenden Kommentar betont Thorkild Sørensen von der Universität Kopenhagen die Notwendigkeit effektiver Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Einige Länder haben bereits vorbildlich Maßnahmen wie das Verbot zuckerhaltiger Getränke in Schulen eingeführt, doch weltweit sieht Kerr erheblichen Nachholbedarf.