28. Oktober, 2024

Politik

Globale Energiewende im Fokus der US-Wahlen: Im Schatten von Baku

Globale Energiewende im Fokus der US-Wahlen: Im Schatten von Baku

Die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen erzeugen weltweit Interesse, insbesondere in Bezug auf ihren möglichen Einfluss auf den Energiesektor. Jeff Currie von der Carlyle-Gruppe betonte kürzlich auf einer FT-Energiekonferenz in London, dass globale Ereignisse oft einen größeren Einfluss auf die Energiemärkte haben als die Politik im Weißen Haus. So zeigen die Emissionstrends während der Amtszeiten von Trump und Biden, wie externe Faktoren das Geschehen lenken können. In Trumps Amtszeit sanken die Treibhausgasemissionen 2020 signifikant, teils durch die Pandemie. Seit Bidens Amtsantritt jedoch erlebten die Emissionen einen Wiederanstieg, als die Wirtschaft sich erholte. Besonders überraschend ist, dass während Trumps Amtszeit bis August dieses Jahres mehr Windenergiekapazität an Land aufgebaut wurde als unter Biden. Auch die US-Ölproduktion erreichte unter Biden neue Höhen. Die Wahl am kommenden Dienstag könnte weitreichende Folgen für den Klimawandel haben. Während Kamala Harris die Energiewende beschleunigen möchte, plant Donald Trump eine Verlangsamung. Seine Pläne umfassen die Aufhebung des Inflationsreduzierungsgesetzes von 2022, das milliardenschwere Steueranreize für saubere Energietechnologien bereitstellt. Auf internationaler Ebene hat dieses Gesetz andere Wirtschaften dazu veranlasst, eigene grüne Energieprogramme zu starten. Eine globale Energiewende ist dringlich, da die Emissionen weiter steigen. Trumps mögliche Wiederwahl könnte diesen Prozess jedoch gefährden. Er plant, die USA erneut aus dem Pariser Klimaabkommen zurückzuziehen und andere Maßnahmen von Biden rückgängig zu machen. Ein von Trump-Anhängern erstellter Plan könnte es zukünftigen demokratischen Präsidenten erschweren, eine solche Entscheidung rückgängig zu machen. Die Unsicherheit über den Ausgang der Wahl wirft einen Schatten auf die bevorstehende UN-Klimakonferenz in Baku ab dem 11. November, wo fast 200 Länder über neue Klimaziele verhandeln sollen. Die Möglichkeit, dass die USA als historisch größter Emittent sich zurückzieht, könnte die Verhandlungen erheblich erschweren. Die Auswirkungen eines möglichen Trump-Wahlsiegs auf die weltweite Energiewende könnten für Jahrzehnte spürbar sein.