Langfristige Prognosen deuten darauf hin, dass der weltweite Energiebedarf in den nächsten zehn Jahren um über 30 % steigen wird, wobei insbesondere die wirtschaftliche Entwicklung in Schwellenländern und die zunehmende Elektrifizierung wichtiger Sektoren eine tragende Rolle spielen. Zu diesen Sektoren gehören Rechenzentren und Künstliche Intelligenz, die ihre Energie zunehmend aus erneuerbaren Quellen wie Solar- und Windkraft beziehen. Obwohl energieeffiziente Maßnahmen die Nachfrage etwas abmildern könnten, soll der Asien-Pazifik-Raum mit 66 % den Löwenanteil des Wachstums in der Stromnachfrage einnehmen.
Diese Trends treiben eine verstärkte Ausrichtung auf saubere Energiequellen an, um den immer wichtiger werdenden Umwelt-, Sozial- und Governance-Zielen (ESG) gerecht zu werden und von steuerlichen Anreizen zu profitieren. Prognosen zufolge wird die Kapazität erneuerbarer Energien jährlich um mehr als 740 Gigawatt bis 2035 zunehmen. Dann sollen kohlenstofffreie Ressourcen wie Erneuerbare, Wasserkraft, Kernenergie und Batteriespeicherung 70 % der gesamten installierten Erzeugungskapazität ausmachen.
Dieser Paradigmenwechsel zieht bedeutende Investitionen und Initiativen innerhalb der Branche nach sich. Dazu zählen nicht nur Start-ups im Bereich erneuerbare Energien, sondern auch traditionelle Öl- und Gasunternehmen sowie damit verbundene Fertigungs- und Technologieunternehmen. Im Jahr 2023 stiegen die Investitionen in den Übergang zur sauberen Energie in den USA um 22 % auf 303 Milliarden Dollar, obwohl diese Summe im Vergleich zum weltweiten Gesamtvolumen von 1,77 Billionen Dollar immer noch gering ist.
Ein weiterer bedeutender Trend in der Energiewirtschaft ist die Zunahme von Fusionen und Übernahmen. Laut Bloomberg wurden allein im vierten Quartal 2023 Übernahmen im Wert von über 155 Milliarden Dollar abgeschlossen. Dies übertrifft die Gesamtsumme der vorhergehenden fünf Quartale. Mit Blick auf zunehmende wirtschaftliche Herausforderungen ist insbesondere im Öl- und Gassektor mit einer Konsolidierung unter den Marktteilnehmern zu rechnen, vor allem bei Anbietern von Förder-, Mittel- und Ölservices.