In der Debatte über die globale CO2-Bepreisung wird bislang den indirekten CO2-Preisen, wie etwa Kraftstoffsteuern, zu wenig Beachtung geschenkt. Diese haben jedoch einen erheblichen Einfluss auf die Kosten von emissionsintensiven Energiequellen. Beispielsweise verfolgt der CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) der EU einen engen Ansatz, indem er nur CO2-Steuern und Emissionshandelssysteme in Drittstaaten berücksichtigt. Damit werden die meisten effektiven CO2-Bepreisungsmaßnahmen weltweit ausgeschlossen. Diese Vorgehensweise birgt das Risiko, die Kritik der Entwicklungsländer zu verschärfen, die zwar Energiebesteuerungen umgesetzt haben, jedoch nicht über die institutionellen Kapazitäten für ausgereiftere Bepreisungssysteme verfügen. Das Ignorieren von Energiebesteuerungen könnte zudem kontraproduktiv sein, wenn es darum geht, die globalen CO2-Kosten anzugleichen, da Länder die Last direkter CO2-Preise durch Energiebesteuerung und Preisreformen ausgleichen könnten. Die Fokussierung auf direkte CO2-Bepreisung wird oft mit administrativer Umsetzbarkeit gerechtfertigt. Doch Untersuchungen der OECD und der Weltbank zeigen, dass es Methoden gibt, die effektiven CO2-Raten abzüglich der Unterstützung für fossile Brennstoffe zu messen. Bei der Schaffung eines globalen CO2-Bepreisungsrahmens sollte die Angleichung der effektiven Preislasten auf emissionsintensive Quellen bevorzugt werden, anstatt dem engen EU-Ansatz zu folgen.