Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) veröffentlichte jüngst einen Bericht, in dem sie aufzeigt, dass die globale Arbeitslosenquote im vergangenen Jahr auf einem historischen Tiefstand von 5% verharrte, ein Niveau, das voraussichtlich auch 2025 beibehalten wird. Trotz dieser stabilen Zahlen stellt die ILO infrage, ob die globale Wirtschaftslage ausreichend Antrieb für eine robuste Erholung des Arbeitsmarktes bietet.
Ein weltweites Wirtschaftswachstum von 3,3% ist im letzten Jahr auf etwa 3,2% zurückgegangen. Diese schrittweise Verlangsamung wird das Potenzial für eine nachhaltige Schaffung neuer Arbeitsplätze untergraben, so die ILO in ihrem Flaggschiff-Bericht zu globalen Beschäftigungs- und Sozialtrends.
Trotz des aktuellen historischen Tiefstands der Arbeitslosenquote, die auf ILO-Daten zurückgeht, die bis 1991 reichen, wird für 2026 ein weiterer Rückgang auf 4,9% erwartet. Nicht alle Länder und Bevölkerungsgruppen profitieren jedoch von diesem positiven Trend: Junge Menschen kämpfen weiterhin mit einer Arbeitslosenquote von 12,6%.
Während in einigen europäischen Ländern die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren gesunken ist, kämpft Südafrika 2024 noch immer mit hartnäckig hohen Arbeitslosenraten von über 30%. Gilbert Houngbo, Generaldirektor der ILO und ehemaliger Premierminister von Togo, rief zu entschlossenem Handeln auf, um die Barrieren auf dem Arbeitsmarkt abzubauen.
Houngbo betonte: „Die Welt muss neue Ansätze für soziale Gerechtigkeit umarmen, die anständige Arbeit schaffen.“ Der 84-seitige Bericht enthält auch Empfehlungen zur Förderung der Beschäftigung durch Investitionen in Bildung sowie Vorschläge für private Fonds, die von Rücküberweisungen von Migranten in ärmere Länder zur Entwicklung genutzt werden sollen.