21. Dezember, 2024

Märkte

Gleichstand im US-Immobilienmarkt: Neubauten und Bestandsimmobilien fast auf Augenhöhe

Gleichstand im US-Immobilienmarkt: Neubauten und Bestandsimmobilien fast auf Augenhöhe

Im aktuellen US-Immobilienmarkt nähern sich die Preise für neu gebaute Eigenheime und bestehende Häuser einander an, was selbst für Branchenexperten bemerkenswert ist. Im August lag der mittlere Verkaufspreis für Neubauten bei 420.600 US-Dollar, nahezu identisch mit den 416.700 US-Dollar für Bestandsimmobilien. Auf Jahresbasis ist der Preisunterschied zwischen neuen und gebrauchten Häusern so gering wie seit den 1980er Jahren nicht mehr. Dies ist auf ein Zusammenspiel von zwei Hauptfaktoren zurückzuführen: einem starken Bauwesen und einer eingeschränkten Verfügbarkeit von Bestandsimmobilien infolge höherer Hypothekenzinsen.

Wie Robert Dietz, Chefökonom der National Association of Home Builders, es treffend auf den Punkt bringt, konvergieren die Preise der beiden Märkte, wenn das Angebot an Bestandsimmobilien knapp wird. Aktuell stehen etwa 1,35 Millionen Häuser zum Verkauf – zwar mehr als im Vorjahr, aber immer noch weit weniger als vor einem Jahrzehnt, was auch auf den sogenannten 'Rate Lock-in-Effekt' zurückzuführen ist. Viele Hausbesitzer zögern, ihre Häuser zu verkaufen, weil sie niedrige Zinsen auf bestehende Hypotheken genießen.

Derweil sind Neubauten ein größerer Bestandteil des verfügbaren Wohnungsangebots geworden, da Bauherren gezielt mit Rabatten und weiteren Anreizen wie kostenlosen Ausstattungserweiterungen oder Hypotheken-Rate-Reduktionen um Käufer werben. Odeta Kushi, stellvertretende Chefökonomin der First American Financial Corporation, hebt hervor, dass flexiblere Preismodellierungen und Anreize den Verkauf neuer Häuser zusätzlich befeuern.

William Zhang, Immobilienmakler aus Texas, berichtet von einer hohen Nachfrage nach Neubauten, selbst wenn diese etwas außerhalb der Stadtzentren liegen. Käufer werden durch die attraktiven Preise und die Möglichkeit, Zinsen zu senken, angezogen. Regional begünstigen besonders die südlichen Staaten die Bautätigkeit durch mehr verfügbares Land und lockere Bebauungspläne.

Früher waren Neubauten oftmals 16% teurer als Bestandsimmobilien – ein Aufpreis für Modernisierungen und bessere Energieeffizienz. Doch laut TD-Bank-Ökonom Admir Kolaj bleibt die Preisparität vermutlich bis 2025 bestehen. Erst eine Vergrößerung des Angebots an Bestandsimmobilien könnte langfristig die Balance wiederherstellen.

Abschließend geben Entwicklungen wie im kalifornischen Hesperia Hoffnung auf eine Neubewertung der Käuferpräferenzen. John Ohanian von DMB Development betont, dass die Nachfrage nach Energieeffizienz und geringerem Wartungsaufwand den Trend zu Neubauten weiter stützen könnte.