02. Januar, 2025

Wirtschaft

GKV-Beitragserhöhungen: Die nächste Welle rollt 2026 bereits heran

GKV-Beitragserhöhungen: Die nächste Welle rollt 2026 bereits heran

Die gesetzlichen Krankenkassen sehen sich schon jetzt gezwungen, ihre Beitragssätze auch über das kommende Jahr hinaus zu steigern. Doris Pfeiffer, die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, äußerte sich gegenüber der "Rheinischen Post" optimistisch über die geplanten Beitragserhöhungen für 2025, wies jedoch bereits auf eine weitere Anpassung im Jahr 2026 hin. Dies wird vor allem durch die geplante Krankenhausreform notwendig, die teilweise von den Kassen mitfinanziert werden soll. Während Pfeiffer die Verfassungsmäßigkeit dieser Regelung in Frage stellt und eine potenzielle Klage in Betracht zieht, sieht sie vor allem die steigenden Ausgaben als Problem an. Trotz vorheriger Erhöhungen der Beiträge türmte sich im letzten Jahr ein Defizit von 5,5 Milliarden Euro in der gesetzlichen Krankenversicherung auf. Pfeiffer kritisiert die vergangenen zehn Jahre Gesundheitspolitik als wenig zukunftsorientiert, da der Fokus auf zusätzlichen Gesetzen statt auf der Stabilität der Beitragssätze lag. Die explodierenden Ausgaben – vor allem in den Bereichen Krankenhäuser und Medikamente – seien für die Versicherten eine kontinuierliche Belastung, ohne sichtbare Verbesserungen in der Versorgung. Anstatt strukturelle Reformen umzusetzen, habe die Politik die Rücklagen der Kassen angezapft, was nun zu den erhöhten Beiträgen führe. 2025 werden viele Bürger deshalb mit gesteigerten Sozialabgaben rechnen müssen. Eine Analyse von Vergleichsportalen zeigt, dass die Mehrheit der gesetzlichen Kassen ihre Zusatzbeiträge um mehr als einen Prozentpunkt erhöhen wird. Auch die Pflegeversicherung steigt um 0,2 Prozentpunkte, was eine spürbare Mehrbelastung für viele Arbeitnehmer zur Folge hat. Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, warnt angesichts der steigenden Kosten vor einem finanziellen Engpass für viele Bürger im neuen Jahr. Er fordert von den Parteien im Wahlkampf dringend Konzepte zur Entlastung der Bevölkerung.