Die Ostsee, ein strategisch entscheidender Knotenpunkt Europas, steht nach einer Reihe mutmaßlicher Sabotageakte im Zentrum internationaler Aufmerksamkeit. Im Präsidentenpalast in Helsinki wird am kommenden Dienstag ein Gipfel stattfinden, bei dem führende Staats- und Regierungschefs der umliegenden Nato-Länder zusammenkommen, um über die Sicherheit der Region zu beraten. Gastgeber des Treffens sind Finnlands Staatspräsident Alexander Stubb und der estnische Ministerpräsident Kristen Michal. Unter den prominenten Teilnehmern werden Bundeskanzler Olaf Scholz und Nato-Generalsekretär Mark Rutte sein, während die EU-Kommission durch Vizepräsidentin Henna Virkkunen vertreten wird. Auffällig ist, dass Russland, trotz seiner geographischen Nähe, nicht zu den geladenen Gästen gehört. Im Mittelpunkt des Gipfels steht die Sicherung der kritischen Unterwasser-Infrastruktur der Ostsee. Besondere Aufmerksamkeit gilt der verstärkten Nato-Präsenz in der Region sowie der Bedrohung durch Russlands sogenannte Schattenflotte, die im Verdacht steht, Sanktionen zu umgehen. Diese Thematik gewinnt an Brisanz, nachdem vermehrt Beschädigungen an wichtigen Kommunikations- und Stromkabeln aufgetreten sind. So wurde beispielsweise das Stromkabel Estlink 2 sowie mehrere Kommunikationskabel beschädigt – darunter eine wichtige Verbindung zwischen Helsinki und Rostock. Besonders das unter der Flagge der Cookinseln fahrende Öltanker "Eagle S" steht derzeit unter genauer Beobachtung. Es gibt Hinweise darauf, dass das Schiff, das der russischen Schattenflotte zugerechnet wird, für die Sabotage an den Kabeln verantwortlich sein könnte. Aktuell laufen umfassende Ermittlungen, um den genauen Hergang der Vorfälle zu klären.