Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni zeigte Verständnis für die Kritik der US-Regierung an Europa und adressierte diese als eine gegen die "herrschende Klasse" gerichtete. Bei einem Interview mit der „Financial Times“ äußerte sich Meloni, die als bevorzugte Gesprächspartnerin von Donald Trump gilt, zur Rolle Europas und den Herausforderungen, denen es gegenübersteht. Dabei bot sie sich als Brückenbauerin zwischen den USA und der Europäischen Union an.
Besonders hob Meloni die Äußerungen von US-Vizepräsident J.D. Vance hervor, dem sie in seiner Kritik an der europäischen Haltung gegenüber Meinungsfreiheit und Demokratie zustimmte. Ihrer Meinung nach hat Europa seinen Kurs etwas verloren, und sie sprach sich dagegen aus, Ideologien aufzuzwingen, statt pragmatische Lösungen zu finden. Diese Position verdeutlicht Melonis pragmatische Herangehensweise, die sie in ihrer zweieinhalbjährigen Amtszeit verfolgt hat.
Trotz ihrer kritischen Haltung gegenüber der EU zu Beginn ihrer Regierungszeit zeigt sich Meloni heute als verlässliche Partnerin Italiens sowohl gegenüber dem europäischen Staatenbund als auch in der Unterstützung der Ukraine im Konflikt mit Russland. Dabei erteilte sie der Idee, Italien müsse sich zwischen Europa und den USA entscheiden, eine Absage und bezeichnete diese als "kindisch". Eine starke Partnerschaft zu den USA bleibt für Meloni von herausragender Bedeutung.
Melonis humorvolle Anmerkung zum Zollstreit zeigt eine gewisse Gelassenheit gegenüber den handelspolitischen Spannungen und ihrer Bereitschaft, zugunsten eines internationalen Dialogs Position zu beziehen.