30. November, 2024

Pharma

Gilead Sciences öffnet Türen für breiten Zugang zu H.I.V.-Prävention

Gilead Sciences öffnet Türen für breiten Zugang zu H.I.V.-Prävention

Mit einer richtungsweisenden Entscheidung hat Gilead Sciences angekündigt, die Herstellung und den Vertrieb ihres innovativen H.I.V.-Medikaments Lenacapavir an sechs generische Pharmaunternehmen in Asien und Nordafrika zu lizenzieren. Dieses Medikament, das als halbjährliche Injektion nahezu vollständigen Schutz vor einer H.I.V.-Infektion bietet, soll in 120 Ländern, primär in jenen mit den höchsten H.I.V.-Raten wie in Subsahara-Afrika, verfügbar gemacht werden. Interessanterweise verzichtet Gilead auf Lizenzgebühren, um den Zugang zu dieser potenziell pandemieüberwindenden Therapie zu beschleunigen. Diesem zugrundeliegenden Lizenzabkommen liegen positive klinische Ergebnisse zugrunde, die die Wirksamkeit von Lenacapavir bestätigen. Durch die Einbindung von Unternehmen aus Indien, Pakistan und Ägypten wird das Medikament voraussichtlich weitaus günstiger angeboten als in den USA, wo die Kosten bei 42.250 Dollar pro Patient im Jahr liegen. Allerdings bleibt ein bedeutender Teil der globalen Bevölkerung, insbesondere in mittel- und einkommensstarken Ländern wie Brasilien, China und Russland, von dieser Initiative ausgeschlossen. Diese Länder, die zusammen etwa 20 Prozent der neuen H.I.V.-Infektionen verzeichnen, müssen auf die teurere, von Gilead direkt vertriebene Version zurückgreifen. Diese Entscheidung wirft ein Schlaglicht auf die immer größer werdende Kluft in der Gesundheitsversorgung und isoliert verstärkt die Mittelklasse. Berechnungen von Liverpooler Forschern zufolge könnte Lenacapavir in großen Mengen für lediglich 40 Dollar pro Patient im Jahr produziert werden, was die Preisgestaltung der generischen Versionen besonders attraktiv erscheinen lässt. Dennoch bleibt die Preisgestaltung für die Prä-Expositionsprophylaxe, bekannt als PrEP, offen.