08. September, 2024

Unternehmen

Gibt es noch Hoffnungen für Varta?

Der kriselnde Batteriehersteller Varta setzt auf einen drastischen Schnitt: Aktienkapital auf Null, während Großgläubiger und Investoren zum Zuge kommen sollen.

Gibt es noch Hoffnungen für Varta?
Varta-Aktionäre vor Totalverlust: Die geplante Restrukturierung des Batterieherstellers sieht vor, das Aktienkapital auf Null zu setzen, wodurch bestehende Aktionäre ihr gesamtes Investment verlieren könnten.

Dramatische Wende in der Unternehmensstrategie

In einer bemerkenswert kühnen Wendung hat der deutsche Batteriehersteller Varta am Sonntagabend bekannt gegeben, eine umfassende Restrukturierung einzuleiten, um das Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren.

Aktuelle Anlegerinformation 2024 | VARTA AG

Der Plan sieht vor, das Aktienkapital auf Null zu setzen, was für die derzeitigen Aktionäre einen Totalverlust bedeuten würde.

"Die aktuelle Schuldensituation verbaut der VARTA-Gruppe absehbar die Chancen auf ein positives Geschäftsergebnis. Notwendige Investition müssen ausbleiben, wodurch Marktpotentiale nicht erschlossen, Umsatzchancen also verpasst werden."

Tiefe Krise erfordert radikale Maßnahmen

Die dramatische Entscheidung reflektiert die tiefe Krise, in der sich Varta befindet. Die einst boomende Nachfrage nach seinen Produkten hat in den vergangenen Jahren abgenommen, und das Unternehmen steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen.

Varta, bekannt für seine Innovationen im Batteriesektor, kämpft nun ums nackte Überleben.

Quelle: Eulerpool

Konkurrenzdruck und Marktveränderungen

Die Lage ist besonders prekär, da Varta auch Schwierigkeiten hat, sich gegen die starke Konkurrenz aus Asien zu behaupten.

Der Markt für Lithium-Ionen-Batterien ist hart umkämpft, und die europäischen Hersteller finden es zunehmend schwierig, mit den niedrigeren Kosten und der aggressiven Expansion asiatischer Unternehmen mitzuhalten.

Quelle: Eulerpool

Restrukturierung unter StaRUG

Der von Varta angekündigte Restrukturierungsplan erfordert nicht nur die Zustimmung der Gläubiger, die auf einen großen Teil ihrer Forderungen verzichten müssten, sondern stellt auch die Aktionäre vor vollendete Tatsachen.

Die Restrukturierung unter dem deutschen Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) erlaubt es dem Unternehmen, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um seine Überlebensfähigkeit zu sichern.

Trotz der drastischen Maßnahmen zur finanziellen Restrukturierung bleibt die Zukunft von Varta unsicher, da der Wettbewerbsdruck und Marktveränderungen anhalten.

Die Rolle der Gläubiger und neuen Investoren

Varta hat erklärt, dass die geplante Kapitalherabsetzung und die anschließende Kapitalerhöhung, bei der die aktuellen Aktionäre keine neuen Anteile erwerben können, notwendig sind, um das Unternehmen auf eine solidere finanzielle Basis zu stellen. Dies ist ein harter Schlag für Kleinanleger, die ihre Investitionen gefährdet sehen.