Die New York Giants haben es erneut geschafft, sich selbst ins Abseits zu schießen. Die knappe 21:18 Niederlage gegen die Washington Commanders offenbarte große Defizite im Teammanagement und verletzungsbedingte Hiobsbotschaften. Schon der erste Spielzug führte zu einer Katastrophe: Washingtons Austin Ekeler rannte beim Eröffnungskickoff durch das Feld, woraufhin Giants-Kicker Graham Gano die Verfolgung aufnahm und sich prompt eine Oberschenkelverletzung zuzog.
Obwohl Gano bereits am Vortag mit einer Leistenverletzung auf der Verletztenliste stand, gab es keine adäquate Vorbereitung auf seinen Ausfall. Anstatt den Ersatzkicker Jude McAtamney aus der Practice Squad hochzuziehen, vertraute man weiterhin auf den angeschlagenen Gano. Selbst Punter Jamie Gillan hätte als Absicherung für die Kickoffs eingeplant werden können, um Gano für wichtige Field Goals und Extrapunkte zu schonen.
Diese fatale Entscheidung rächte sich bitter: Gillan, der erst ein Field Goal in seiner sechsjährigen Karriere verwandeln konnte, verfehlte den Extrapunkt nach dem ersten Touchdown. Coach Brian Daboll entschied sich deshalb bei den folgenden Touchdowns für Zwei-Punkte-Versuche, die jedoch beide scheiterten. Als die Giants kurz vor Schluss bei einem Stand von 18:18 einen 40-Yard-Field-Goal-Versuch statt einer vierten und vier Versuchsreihe wählten, entschieden sie sich gegen Gillan. In der Verlängerung gelang den Commanders mit einem Field Goal der Sieg.
Daboll zeigte sich frustriert und verteidigte seine Entscheidungen trotz der schweren Missstände in der Kaderaufstellung. Mit nur 6 Siegen in den letzten 19 Spielen ist der Druck auf Daboll enorm. Die Giants-Versäumnisse, wie der unzureichende Ersatz für verletzte Spieler, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison.
Auch in der letzten Woche gab es ähnliche Probleme, als Returner Gunner Olszewski verletzt auf die Verletztenliste gesetzt wurde und ein adäquater Ersatz nicht bereitstand. Solche Planungsfehler lasten schwer auf dem Trainerteam und General Manager Joe Schoen. Sie führen zu katastrophalen Spieltagen wie diesem, bei denen die Giants ihre Gegner und die eigenen Fehler nicht in den Griff bekommen.
Die erste Saisonhälfte sollte eigentlich einfacher sein, aber die Giants müssen sich jetzt langfristig verbessern, um nicht noch weiter in den Abgrund zu rutschen. Brian Daboll steht vor der großen Herausforderung, das Team aus der Krise zu führen und wieder Vertrauen zu gewinnen.