GFT Technologies, das auf Finanzdienstleister spezialisierte Softwarehaus aus Stuttgart, hat seine Prognose für das laufende Jahr nochmals nach unten korrigiert. Das Unternehmen kämpft mit einem herausfordernden Marktumfeld und sieht weniger Geschäftschancen als ursprünglich gedacht. Diese Ankündigung folgt einer bereits im August vorgenommenen Anpassung der Jahresziele, was die Erwartungen der Analysten erneut enttäuscht hat. In der Folge verlor die im SDax notierte Aktie am Donnerstag spürbar an Wert.
Der Aktienkurs fiel um 5,8 Prozent auf 18,48 Euro, womit sich das Jahresminus auf über 40 Prozent erhöht. GFT plant nun mit einem Umsatzwachstum von zehn Prozent auf etwa 865 Millionen Euro, was eine Reduktion um 20 Millionen Euro im Vergleich zur vorherigen Planung bedeutet. Auch das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll um fünf Prozent auf rund 77 Millionen Euro steigen, liegt jedoch fünf Millionen Euro unter früheren Erwartungen. Der Vorsteuergewinn wird um fünf Millionen Euro auf etwa 65 Millionen Euro sinken. Analysten hatten höhere Werte erwartet.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres stieg der Umsatz, auch dank der Integration des kolumbianischen Bankenspezialisten Sophos, um zehn Prozent auf 645,5 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte ebenfalls um zehn Prozent auf 57,1 Millionen Euro zu. Der Nettogewinn sank jedoch um drei Prozent auf 33,9 Millionen Euro, was unter anderem auf Kosten durch die Übernahme von Sophos zurückzuführen ist. Die Integration von Sophos soll bis Anfang 2025 abgeschlossen sein. Vor Kurzem konnte sich GFT einen Großauftrag von Bancolombia sichern, was das Vertrauen in die Übernahme stärkt.
In Europa, insbesondere Spanien und Deutschland, verzeichnete GFT in den ersten neun Monaten ein starkes Wachstum, während die Expansion in Nord- und Südamerika, Großbritannien und Asien verhaltener verlief. Das Unternehmen setzt vor allem auf Kunden aus der Banken- und Versicherungsbranche, ist aber auch in der Fertigungsindustrie, etwa in der Automobilbranche, engagiert.