Bei GFT Technologies kam es am Donnerstag nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen zu einem kurzen Höhenflug der Aktien, ausgelöst durch visionäre Pläne im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Die Anleger zeigten sich zunächst begeistert von den Wachstumsprognosen, die bis 2029 eine deutliche Umsatz- und Margensteigerung versprechen, auch wenn diese zunächst von höheren Investitionskosten und Effizienzmaßnahmen belastet werden könnten.
Die anfängliche Euphorie führte zu einem Kurssprung von mehr als 15 Prozent, welcher aber durch eine realistischere Einschätzung der Herausforderungen rasch auf ein Plus von 3,6 Prozent zurückgeschraubt wurde. Somit blieb die Jahresperformance der Aktie bisher im negativen Bereich bei einem Verlust von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Analyst Andreas Wolf von Warburg Research würdigte das solide Jahresergebnis und hob die strategische Neuausrichtung auf KI-zentrierte Geschäftsmodelle hervor. GFT plane, generative KI-Lösungen in sein Portfolio zu integrieren und sich auf profitablere Dienstleistungen zu konzentrieren, um mittelfristig die Hälfte des Umsatzes über KI-Angebote zu erzielen und bis 2029 einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro zu erreichen.
Auch Simon Keller von der Privatbank Hauck & Aufhäuser bestätigte die positive Einschätzung des KI-Fokus, während er zugleich auf Investitionen hinwies, die die kurzfristige Profitabilität beeinflussen könnten. Trotz reduzierter Wachstumsprognosen für 2024 und einem angepassten Kursziel von 40 Euro bleibt seine Kaufempfehlung bestehen, ebenso wie die von Warburg.