Im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz äußerte die EU-Außenbeauftragte und ehemalige Premierministerin von Estland, Kaja Kallas, scharfe Kritik an Russland. Sie stellte infrage, ob die Beschädigungen am ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl tatsächlich das Ergebnis eines gezielten Angriffs waren, indem sie die Verantwortung klar dem russischen Militär zuschrieb. Eine solche Aktion gegen eine zivile nukleare Anlage bezeichnete sie als inakzeptabel und warnte vor den weitreichenden Konsequenzen solcher Angriffe. Kallas stellte zudem die Ernsthaftigkeit Russlands in Bezug auf die von US-Präsident Donald Trump angestrebten Friedensverhandlungen zur Debatte. Ihrer Meinung nach zeigt der Vorfall unmissverständlich, dass Moskau kein Interesse an der Beilegung des Konflikts in der Ukraine hat. Die bisherigen Gespräche, so Kallas, seien völlig zwecklos gewesen, da sie keinen echten Fortschritt in Richtung Frieden gebracht hätten. Dabei warnte sie auch davor, dass Verhandlungen zwischen Trump und Putin ohne die Europäer und Ukrainer ins Leere laufen würden. Erneut betonte sie die Notwendigkeit einer geeinten europäischen Front, da Abkommen ohne die Beteiligung der EU und der Ukraine keine Aussicht auf Erfolg hätten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte, dass die Schäden am AKW durch eine russische Drohne verursacht wurden, obwohl der Kreml einen solchen Angriff offiziell dementiert. Glücklicherweise wurden zunächst keine erhöhten Strahlenwerte gemessen.
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Gezielte Angriffe auf Tschernobyl: Kaja Kallas kritisiert scharf
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