Ein starker Start ins Jahr 2025
Mit beeindruckenden Zahlen hat Europas führender Softwarekonzern SAP das Geschäftsjahr 2024 abgeschlossen. Der Umsatz des vierten Quartals stieg um elf Prozent auf 9,4 Milliarden Euro, angetrieben durch die starke Nachfrage nach Cloud-Lösungen.
Noch beeindruckender war der Anstieg des um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnisses, das um 24 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro kletterte. Der Nettogewinn legte um 35 Prozent zu und erreichte 1,62 Milliarden Euro – eine Entwicklung, die die Erwartungen vieler Analysten übertraf.
Für das Gesamtjahr 2024 meldete SAP ein Umsatzwachstum von zehn Prozent auf 34,2 Milliarden Euro. Gleichzeitig musste der Konzern jedoch durch Einmalkosten für den Stellenabbau erhebliche Einbußen beim Gewinn hinnehmen, der sich mit 3,15 Milliarden Euro fast halbierte.
Ambitionierte Ziele für 2025
SAP blickt dennoch optimistisch in die Zukunft. Bis Ende 2025 soll das operative Ergebnis währungsbereinigt um bis zu 30 Prozent steigen, getrieben durch ein Umsatzwachstum von bis zu 13 Prozent bei Cloud-Lösungen.
Besonders die Cloudsoftware, ein zentraler Pfeiler der SAP-Strategie, soll mit einer Wachstumsrate von bis zu 28 Prozent maßgeblich dazu beitragen. Die ehrgeizigen Ziele untermauern die langfristigen Mittelfristpläne des Konzerns, die bereits seit Längerem skizziert wurden.
Doch die ehrgeizigen Wachstumsprognosen kommen nicht ohne Herausforderungen. Die hohen Investitionen in die Cloud-Transformation und die Entwicklung neuer KI-Lösungen erhöhen den Druck auf die operative Effizienz.
Auch die geopolitischen Spannungen und die wachsende Konkurrenz aus China, insbesondere im Bereich künstlicher Intelligenz, könnten sich als Stolpersteine erweisen.
Fokus auf KI und strategische Neuausrichtung
Ein weiterer Meilenstein in der Strategie von SAP ist die Neuausrichtung des Vorstands.
Mit der Ernennung von Sebastian Steinhäuser zum neuen Verantwortlichen für „Strategy & Operations“ soll die strategische Ausrichtung des Unternehmens weiter geschärft werden. Ein erweitertes Gremium, das sich speziell mit der KI-Strategie befassen wird, ist ebenfalls Teil der strukturellen Neuerungen.
„Ohne skalierbare Infrastruktur wird es keine massentauglichen generativen KI-Modelle geben“, erklärte Klein.
Finanzvorstand Dominik Asam äußerte sich jedoch kritisch zu KI-Lösungen aus China und betonte die strengen Datenschutzanforderungen, die SAP erfüllen müsse. „Wir prüfen genau, welche Plattformen für unsere Anwendungen geeignet sind – insbesondere bei Produkten aus China.“
Bewertung unter der Lupe
Die SAP-Aktie hat in den letzten zwei Jahren eine beeindruckende Entwicklung hingelegt und sich im Kurs verdreifacht. Mit einer aktuellen Bewertung von rund 330 Milliarden Euro zählt SAP zu den teuersten DAX-Unternehmen. Analysten bewerten die Aktie jedoch zunehmend vorsichtiger.
Mit einem Gewinnmultiplikator von fast dem 35-Fachen für 2025 ist die Aktie teurer als der Branchendurchschnitt, was bei vielen Investoren Gewinnmitnahmen auslösen könnte.
„Auch bei SAP wachsen die Bäume nicht in den Himmel“, kommentierte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Dennoch halten große Investmentbanken wie JPMorgan, Goldman Sachs und UBS an ihren Kaufempfehlungen fest. Neue, optimistischere Kursziele könnten in den kommenden Tagen folgen.