Nach einem beeindruckenden Rekordhoch der Nvidia-Aktie am Dienstagmorgen prägten im weiteren Verlauf des Handelstags umfangreiche Gewinnmitnahmen das Bild. Obwohl Nvidia kurzzeitig die Krone des weltweit wertvollsten Unternehmens von Apple übernahm, musste das Wertpapier letztlich Federn lassen und sank um 6,2 Prozent auf 140,14 Dollar. Gleichzeitig verzeichneten auch Apple-Aktien einen leichten Verlust von 1,1 Prozent.
Die Vorstellung neuer Nvidia-Prozessoren durch CEO Jensen Huang auf einer Messe in Las Vegas, die das Unternehmen in der KI-Marktführung festigen sollen, hatte zunächst für Euphorie gesorgt. Unter den Neuheiten befand sich das Gerät "Project Digits", ein Schreibtisch-großer Supercomputer für Künstliche Intelligenz, das ab Mai von verschiedenen Herstellern erhältlich sein soll. Im Inneren des Geräts arbeitet der bisher geheim gehaltene Chip GB10 von Nvidia, der ab einem Preis von 3.000 Dollar angeboten wird.
Die KI-Erwartungen hatten Anleger bereits im Vorfeld zum Kauf von Nvidia-Aktien motiviert. Doch nun bestätigte sich das bekannte Börsenmuster: sofort nach Bekanntgabe positiver Neuigkeiten setzen umfangreiche Verkaufswellen ein. Dies ließ sich nicht nur bei Nvidia, sondern auch beim Nasdaq 100 erkennen, der nach einem soliden Start mit einem Minus von 1,8 Prozent schloss.
Trotz dieses Rückschlags bekräftigte Analyst Vivek Arya von der Bank of America seine optimistische Einschätzung für Nvidia. Er lobte die unverändert starke Marktpräsenz im Hardware- und Softwaresektor und bezeichnete die Aktie weiterhin als seinen "Top Pick". Mit einem Kursziel von 190 Dollar empfiehlt er das Papier unverändert zum Kauf.
Parallel dazu konnte Micron Technology profitieren: Die Aktien legten um 2,7 Prozent zu, da das Unternehmen künftig Speicherchips für Nvidia-Grafikprozessoren liefern soll. Bereits am Vortag hatten Micron-Papiere von der generellen KI-Euphorie an den Märkten überproportional profitiert und zweistellig zugelegt.