Der Rückversicherer Hannover Rück hat mit einem deutlichen Gewinnanstieg für zufriedene Mienen an den Märkten gesorgt. Die Aktien des Unternehmens gehörten am Montagvormittag zu den stärksten Performern im DAX und kletterten um 3,5 Prozent nach oben. Damit erholten sie sich eindrucksvoll von ihrem jüngsten Tiefstand seit August. Noch im Oktober war der Kurs bis zu elf Prozent gefallen, nachdem er ein Rekordhoch von 265,60 Euro erreicht hatte.
Das positive Sentiment auf dem Gesamtmarkt schwappte auch auf andere Rückversicherer über. So legten die Aktien von Munich Re um 1,8 Prozent und Swiss Re um etwa vier Prozent zu. Bei Swiss Re trug die Neubewertung durch die Großbank UBS erheblich zur Steigerung bei, nachdem eine Milliardenrückstellung in den USA den Risikoabschlag im Bewertungsmodell von Analyst Will Hardcastle revidiert hatte.
Bei der Hannover Rück waren es vor allem der Quartalsbericht und die optimistischen Prognosen, die Anleger überzeugten. Trotz extremer Wetterbedingungen rechnet der drittgrößte Rückversicherer der Welt mit einem höheren Gewinn für dieses Jahr. Der Analyst Derald Goh der RBC schrieb, das neue Ziel von 2,3 Milliarden Euro entsprach den Erwartungen der Marktteilnehmer. Das dritte Quartal brachte laut DZ-Bank-Experte Thorsten Wenzel trotz Sondereffekten ein 'solides Ergebnis'. Einen positiven Einfluss hatte eine niedrigere Steuerquote, die an anderer Stelle entstandene Einbußen kompensierte und dem Unternehmen die Anhebung seines Ausblicks für 2024 ermöglichte.
Mit Blick auf das Jahr 2025 sieht der Analyst Goh das Ziel von 2,4 Milliarden Euro etwas unter den Erwartungen, doch konservative Schätzungen seien bei den Hannoveranern üblich. Ein Wechsel an der Führungsspitze, der am Freitag angekündigt wurde, ließ die Aktien kurzzeitig sinken. Der aktuelle CEO Jean-Jacques Henchoz wird seine Position zum April 2025 an Clemens Jungsthöfel, den derzeitigen Finanzvorstand, übergeben.