14. November, 2024

Energy

Gewinneinbruch: Zerbricht EnBW am Energiemarkt?

Nach einem schwierigen Jahr mit sinkenden Gewinnen und herausfordernden Marktbedingungen hält EnBW an seinen Zielvorgaben für 2024 fest. Ein Blick auf die Schwächen und Stärken des Energie-Giganten.

Gewinneinbruch: Zerbricht EnBW am Energiemarkt?
Nach heftigen Verlusten stellt sich die Frage: Hat der deutsche Energiekonzern noch eine Zukunft im modernen Markt, oder sind drastische Schritte nötig?

2024 war bisher kein einfaches Jahr für EnBW. Mit einem Rückgang des bereinigten operativen Ergebnisses (Adjusted Ebitda) um rund 24 Prozent verzeichnet der Energiekonzern deutlich weniger Gewinn als im Vorjahr. Der bisherige Jahreswert von 3,7 Milliarden Euro bleibt zwar beachtlich, doch die Herausforderungen im Energiemarkt hinterlassen Spuren.

Rückgang der Margen und schwächelnde Gasspeicher

Ein wesentlicher Grund für den Gewinneinbruch liegt in den sinkenden Margen im Stromgeschäft. Im vergangenen Jahr erzielte EnBW außergewöhnlich hohe Gewinne beim Verkauf von Strom aus eigenen Kraftwerken – ein Glücksfall, den das Unternehmen dieses Jahr nicht wiederholen konnte. Zusätzlich leidet das Geschäft mit den Gasspeichern unter den aktuell niedrigeren Gaspreisen. Auch die Einnahmen aus den Pumpspeicherkraftwerken fielen geringer aus als erwartet.

Stabile Netzwerke bringen Lichtblicke

Doch es gibt auch positive Nachrichten: Die Transport- und Verteilnetze für Strom und Gas, wichtige Pfeiler der Energiewende, haben ihre Erträge gesteigert. Diese stabilen Einnahmen aus den Netzen federn einige der Verluste ab und zeigen, wie wichtig dieses Geschäftsfeld für EnBW geworden ist. Der Konzern baut hier weiter aus und setzt auf eine wachsende Nachfrage nach Versorgungssicherheit und Netzstabilität.

Trotz aller Rückschläge gibt sich EnBW kämpferisch und bestätigt seine Jahresprognose. Die Erwartungen für das Gesamtjahr bleiben bei einem Adjusted Ebitda zwischen 4,6 und 5,2 Milliarden Euro. Eine ambitionierte Vorgabe – doch der Konzern zeigt sich entschlossen, dieses Ziel zu erreichen.

Blick auf die nächsten Monate

Mit einem bereinigten Konzernüberschuss, der nach den ersten neun Monaten um fast die Hälfte auf 1,3 Milliarden Euro gesunken ist, dürfte der Druck im letzten Jahresdrittel hoch sein.

Die entschlossene Haltung von EnBW zeigt, dass der Konzern den widrigen Bedingungen standhalten und seine Prognose umsetzen will. Für die deutsche Energiebranche ist das ein wichtiges Signal: Trotz Rückschlägen bleibt EnBW am Ball und zeigt, wie ein Unternehmen unter Druck die Weichen für die Zukunft stellt.