07. Februar, 2025

Quartalszahlen 2025

Gewinneinbruch bei Toyota – Nordamerika und China als Problemzonen

Toyota musste im dritten Quartal einen 28-prozentigen Gewinnrückgang verkraften. Besonders alarmierend: In Nordamerika schrumpfte das Ergebnis in den ersten neun Monaten um 63 Prozent, während in China der harte Wettbewerb mit lokalen E-Auto-Herstellern die Margen unter Druck setzt.

Gewinneinbruch bei Toyota – Nordamerika und China als Problemzonen
Trotz dieser Rückschläge hebt der Konzern seine Jahresprognose an – doch wie realistisch ist diese Zuversicht?

Ein Schock für Anleger – Toyota verfehlt Erwartungen deutlich

Toyota ist es gewohnt, an der Spitze der weltweiten Automobilbranche zu stehen. Doch die jüngsten Quartalszahlen zeigen: Die Marktführerschaft schützt nicht vor Herausforderungen.

Der operative Gewinn fiel im dritten Quartal um 28 Prozent auf 1,22 Billionen Yen (7,66 Milliarden Euro). Damit verfehlte Toyota die Erwartungen der Analysten, die mit 1,42 Billionen Yen gerechnet hatten, deutlich. Besonders schmerzhaft war der Einbruch in Nordamerika: Ein Minus von 63 Prozent in den ersten neun Monaten.

Während Toyota von einer Erholung im weiteren Jahresverlauf ausgeht, bleibt die Frage: Wie groß sind die strukturellen Probleme des Konzerns?


Nordamerika: Hohe Kosten fressen die Margen auf

Toyota hat lange von einer starken Position auf dem nordamerikanischen Markt profitiert. Doch steigende Personalkosten, eine schwächelnde Nachfrage und Rabattaktionen setzen die Gewinne unter Druck.

Ein Grund für den Gewinneinbruch sind gestiegene Lohnkosten in den USA, die auch auf den Abschluss neuer Tarifverträge mit Gewerkschaften zurückzuführen sind. Hinzu kommt: Der Preiskampf in der Branche nimmt zu – und Toyota muss in einigen Bereichen mit Rabatten gegensteuern, um Marktanteile zu halten.

Doch damit nicht genug: Auch die Zinsen spielen eine Rolle. Höhere Finanzierungskosten verteuern Autokredite für Verbraucher, wodurch sich viele potenzielle Käufer zurückhalten. Das könnte sich langfristig auf die Verkaufszahlen auswirken.


China: Toyota verliert gegen heimische Hersteller

Noch gravierender ist die Situation in China. Toyota kämpft dort gegen eine neue Generation von Elektroauto-Herstellern, die mit aggressiven Preisen und technischer Innovationskraft den Markt aufrollen.

BYD, Nio und andere chinesische Hersteller setzen Toyota massiv unter Druck. Der Konzern musste seine Marketingausgaben erhöhen, um Marktanteile zu verteidigen. Doch das ist teuer – und nicht nachhaltig.

Ein weiteres Problem: Toyotas Elektrostrategie kommt in China zu spät. Während Tesla und BYD das EV-Segment dominieren, ist Toyota vor allem für seine Hybride bekannt. Doch chinesische Kunden greifen zunehmend direkt zu vollelektrischen Modellen – und Toyota verliert an Relevanz.


Dennoch optimistisch: Ist die Prognoseanhebung realistisch?

Trotz aller Herausforderungen zeigt sich Toyota zuversichtlich: Der Autobauer hebt seine Jahresprognose für den operativen Gewinn auf 4,7 Billionen Yen an – zuvor hatte man 4,3 Billionen Yen erwartet.

Doch worauf basiert dieser Optimismus?

  • Preiserhöhungen: Toyota setzt auf höhere Preise, um die Gewinnmargen zu stabilisieren. Doch ob dies angesichts der schwächelnden Nachfrage funktioniert, bleibt abzuwarten.
  • Stabilisierung der Produktion: Nach Pandemie-bedingten Lieferkettenproblemen verbessert sich die Produktionslage.
  • Währungsgewinne durch den schwächeren Yen: Der niedrige Yen-Kurs hilft Toyota, im Exportgeschäft wettbewerbsfähig zu bleiben.

Doch reicht das, um die strukturellen Probleme in Nordamerika und China zu kompensieren?