Die Federal Reserve hat am Mittwoch den Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt, und die Marktteilnehmer kalkulieren bereits mit zusätzlichen 250 Basispunkten im Laufe dieses und des nächsten Jahres. Laut Konsensprognosen könnte dies ein beeindruckendes Gewinnwachstum von 18% für den S&P 500 bis Ende 2025 beflügeln.
Dieser Optimismus verspricht vordergründig erfreuliche Nachrichten für Investoren. Doch Michael Hartnett, Stratege bei der Bank of America, mahnt zur Vorsicht: Neue Zyklen der Fed-Zinssenkungen bergen auch die Gefahr von Blasenbildungen in Teilen des Markts.
Hartnett hebt die Technologiebranche besonders hervor. Bereits im Februar warnte er vor einer aufkeimenden "Baby-Blase" im Bereich Künstliche Intelligenz (KI), die durch eine lockere Geldpolitik weiter an Dynamik gewinnen könnte. Diese Vorhersage scheint sich nun zu bewahrheiten, denn nach der jüngsten Zinssenkung erreichten Technologieaktien neue Höchststände. Der Nasdaq 100 stieg am Donnerstag um 2,6%, angeführt von Kursgewinnen bei Nvidia, Broadcom, ASML und Meta, die jeweils um etwa 4% zulegten.
Inmitten dieser Entwicklungen rät Hartnett zu einer ausgewogenen Portfoliopolitik. Seiner Ansicht nach sollten Investoren verstärkt in Anleihen und Gold investieren, um sich gegen die Risiken von Wachstum und Inflation abzusichern. "Nutzen Sie die Risikorally, um bei Rückschlägen in Anleihen und Gold zu investieren, da die 'aus der Mode gekommenen' Rezessions- und Inflationsrisiken immer noch existieren," so Hartnett.
Hartnett hegt weiterhin einen positiven Ausblick auf Anleihen. Bereits im Mai betonte er das Potenzial für festverzinsliche Wertpapiere, speziell für die 30-jährige US-Staatsanleihe, als wirksame Absicherung in Zeiten schwachen Wachstums.