24. Januar, 2025

Pharma

Gewichtseinbruch: Novo Nordisk enttäuscht Anleger trotz Studienerfolg

Gewichtseinbruch: Novo Nordisk enttäuscht Anleger trotz Studienerfolg

Novo Nordisk, der renommierte dänische Pharmakonzern, hat kürzlich in einer Zulassungsstudie für sein neues Adipositas-Medikament Cagrisema beeindruckende Ergebnisse erzielt - doch die Reaktionen der Börse waren unerwartet kritisch. Das innovative Medikament, eine vielversprechende Kombination aus dem bereits zugelassenen Semaglutid und dem neueren Wirkstoff Cagrilintid, sorgte im Vergleich zu einem Placebo für einen signifikanten und überlegenen Gewichtsverlust. Diese Meldung reichte jedoch nicht aus, um die hohen Erwartungen der Investoren zu erfüllen, was zu einem dramatischen Kursrutsch der Novo Nordisk-Aktien führte.

In der Studie verloren Patienten, die Cagrisema 68 Wochen lang einnahmen, im Durchschnitt 22,7 Prozent ihres Körpergewichts, während die Kontrollgruppe lediglich eine Gewichtsreduktion von 2,3 Prozent aufwies. Doch trotz dieses ermutigenden Ergebnisses blieben die Werte unter den Erwartungen zurück, die auf eine Gewichtsabnahme von mindestens 25 Prozent abzielten. Analysten wie Peter Welford von Jefferies betonten, dass viele Investoren mit einem noch höheren Effekt gerechnet hatten.

Nicht minder kritisch äußerte sich Analyst Florent Cespedes von Bernstein Research, der auf die Konkurrenzsituation mit dem US-Pharmariesen Eli Lilly hinwies. Novo Nordisk hatte gehofft, sich mit Cagrisema von Eli Lillys Zepbound differenzieren zu können. Letztlich zeigte die Studie jedoch nur eine vergleichbare Wirksamkeit, was Eli Lilly zu einem Kursanstieg von fast 6 Prozent im frühen New Yorker Handel verhalf.

Insgesamt verlor Novo Nordisk zeitweise bis zu 29 Prozent an Wert, und belegte damit den letzten Platz im Stoxx Europe 50-Index. Der Börsenwert des dänischen Unternehmens schrumpfte um rund 90 Milliarden Euro. Dennoch bleibt es mit einer Marktkapitalisierung von etwa 350 Milliarden Euro weiterhin das wertvollste börsennotierte Unternehmen Europas. In Deutschland erlebte der Pharmazulieferer Gerresheimer ebenfalls einen Kursrückgang von knapp 6 Prozent. Die Firma, die unter anderem Spritzen für die Verabreichung von Cagrisema herstellt, spürt ebenfalls den Druck der Marktreaktionen.