Die französische Pilotengewerkschaft SNLP hat für den 14. November einen eintägigen Streik angekündigt, um gegen eine geplante Erhöhung der Steuer auf Flugtickets zu protestieren. Die Steuermaßnahme der Regierung, die eine Verdreifachung der Abgabe vorsieht, droht negative Konsequenzen für die im Wettbewerb stehenden französischen Fluggesellschaften nach sich zu ziehen. Momentan ist allerdings unklar, welche konkreten Auswirkungen der Ausstand auf den Flugverkehr zwischen Frankreich und Deutschland haben wird, da ausschließlich französische Fluglinien betroffen sind.
Innerhalb des Unternehmens Air France, wie die renommierte Wirtschaftszeitung "Les Échos" berichtet, stößt der Streikaufruf auf kritische Stimmen. Ein Arbeitskampf würde der Airline möglicherweise ebenso schaden wie die geplanten Steuererhöhungen, die vom Unternehmen bereits vollständig auf die Ticketpreise weitergegeben werden. Der Hintergrund dieser Entwicklungen ist der drängende Sparhaushalt der französischen Regierung, die Einsparungen und zusätzliche Steuereinnahmen in Höhe von 60 Milliarden Euro anstrebt. Die Erhöhung der Ticketsteuer soll dazu einen Beitrag von einer Milliarde Euro leisten.
Auch in Deutschland regt sich Unmut in der Luftfahrtbranche über die Erhöhung der Luftverkehrssteuer im Mai um 25 Prozent sowie auf die zu zahlenden Flugsicherungs- und Sicherheitsgebühren. Jens Bischof, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, forderte kürzlich die Abschaffung dieser Abgaben, um das Fliegen erschwinglich zu halten. Die irische Fluggesellschaft Ryanair zieht sich, wie auch andere Unternehmen, vermehrt von deutschen Flughäfen zurück - aufgrund der aus ihrer Sicht untragbaren Kostenstruktur.