Hunderte Gewerkschafter versammelten sich vor dem Berliner Hauptbahnhof, um gegen das von der Union geplante Vorhaben der Aufspaltung des Bahn-Konzerns zu demonstrieren. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zu dieser Kundgebung aufgerufen, und nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich rund 1.000 Personen. Die Arbeitnehmervertreter äußerten Besorgnis über den möglichen Verlust zahlreicher Arbeitsplätze infolge einer solchen Zerschlagung. EVG-Vorsitzender Martin Burkert äußerte scharfe Kritik an den Plänen der CDU und CSU. Er bezeichnete die Initiativen als unbedachte Manöver von fachfremden Akteuren, deren Ziel es sei, die Interessen der Wettbewerbsbefürworter voranzutreiben, während die Beschäftigten die Leidtragenden wären. Burkert betonte die Notwendigkeit eines langfristigen Investitionsprogramms in die Schienen-Infrastruktur, um den über Jahrzehnte entstandenen Verschleiß zu beheben. Im Gegensatz dazu verfolgt die Union die Absicht, das Schienennetz vom Betrieb zu trennen, das derzeit unter dem Dach der Deutschen Bahn vereint ist. Ulrich Lange, stellvertretender Fraktionschef der CDU/CSU, erläuterte, dass das Schienennetz ähnlich wie die Autobahnen in eine bundeseigene GmbH überführt werden soll. Die Parteien argumentieren, dass eine solche Trennung den Wettbewerb auf der Schiene verstärken würde. Bundesverkehrsminister Volker Wissing, der parteilos agiert, spricht sich entschieden gegen die Pläne der Union aus. Er warnte davor, dass die Forderungen nach einer Zerschlagung der Bahn den Menschen einfache Lösungen für komplexe Probleme suggerierten und hält dies für eine gefährliche Entwicklung.