14. März, 2025

Politik

Gewerkschaften im Tarifkampf: Forderungen nach Lohnerhöhungen und mehr Freizeit

Gewerkschaften im Tarifkampf: Forderungen nach Lohnerhöhungen und mehr Freizeit

Im Ringen um bessere Arbeitsbedingungen für über 2,5 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes stehen Gewerkschaften, Bund und Kommunen vor komplexen Aufgaben. Mit dabei sind Erzieher, Krankenpfleger, Busfahrer, Feuerwehrleute und viele weitere Berufsgruppen. Die zweite Verhandlungsrunde in Potsdam begann ohne ein offizielles Angebot der Arbeitgeber. Stattdessen einigten sich alle Parteien darauf, nach dem tragischen Anschlag auf eine Verdi-Demonstration in München ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke und Volker Geyer vom Beamtenbund dbb unterstrichen die Bedeutung der Fortsetzung der Verhandlungen, trotz der schweren Vorfälle. Diese würden weder ihre Entschlossenheit noch die Verpflichtung, demokratische Rechte zu schützen, mindern. Bundesinnenministerin Nancy Faeser, als Vertreterin des Bundes am Verhandlungstisch, versicherte, dass die Gespräche ernsthaft geführt würden, um respektvolle Lösungen für Bund, Kommunen und Beschäftigte zu finden. Es sei von besonderer Bedeutung, den Menschen Respekt zu erweisen, die tagtäglich die Gesellschaft am Laufen hielten. Die Gewerkschaften verlangen eine Lohnerhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro im Monat. Zusätzlich fordern sie drei freie Tage mehr, für Gewerkschaftsmitglieder sogar vier. Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung und die Möglichkeit, Überstunden nach individuellem Bedarf auszugleichen, sind ebenfalls Teil der Forderungen. Bereits nach der ergebnislosen ersten Verhandlungsrunde kam es zu Warnstreiks, die verschiedene Bereiche des öffentlichen Lebens wie Kitas, Nahverkehr und Müllabfuhr betrafen. Die Kommunen sehen die Forderungen mit Sorge. Karin Welge, Oberbürgermeisterin von Gelsenkirchen und Präsidentin der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), warnte, dass mehr freie Tage nicht die Lösung für bestehende Probleme seien. Sie verwies auf bereits existierende Entlastungstage, die zu Unzufriedenheit bei sowohl Mitarbeitenden als auch Eltern geführt hätten. Markus Lewe, Präsident des Städtetags, äußerte die Sorge, dass eine Erfüllung der Gewerkschaftsforderungen die finanzielle Balance der Kommunen sprengen könnte. Eine Umfrage ergab, dass 37 Prozent der Großstädte bereits keine ausgeglichenen Haushalte mehr vorlegen können. Obwohl die Arbeitgeber noch kein konkretes Angebot gemacht haben, deuteten die Gewerkschaften an, Warnstreiks auszuweiten, sollte es bis Dienstagabend zu keinem Fortschritt kommen. Solche Aktionen könnten noch in dieser Woche Bereiche wie Kitas, Nahverkehr, Flughäfen und die Müllabfuhr betreffen. Eine Lösung im Tarifkonflikt wird frühestens Mitte März erwartet, da bereits eine dritte Verhandlungsrunde angesetzt wurde.