24. September, 2024

Wirtschaft

Gewerkschaft Verdi fordert Schutz der Commerzbank im Übernahmekampf

Gewerkschaft Verdi fordert Schutz der Commerzbank im Übernahmekampf

Die Gewerkschaft Verdi ruft die Bundesregierung zu entschlossenen Maßnahmen auf, um einen Übernahmekampf um die Commerzbank zu verhindern. In einer Stellungnahme fordert Gewerkschaftssekretär Stefan Wittmann, das Institut zur kritischen Infrastruktur Deutschlands zu erklären. Dies sei essenziell, da die Commerzbank eine tragende Rolle in der Finanzierung des deutschen Mittelstands spiele.

Während einer Kundgebung vor der Frankfurter Zentrale der Bank, an der rund 250 Beschäftigte teilnahmen, warnte Wittmann eindringlich vor den möglichen Folgen einer Übernahme. Als mahnendes Beispiel führte er die HypoVereinsbank an, bei der nach der Übernahme durch die italienische Unicredit im Jahr 2005 ein erheblicher Teil der Arbeitsplätze und Filialen wegrationalisiert wurde. Gleichzeitig drängt Verdi darauf, dass die Bundesregierung ihren verbleibenden Anteil an der Commerzbank langfristig hält.

Die Unicredit hat sich über verschiedene Finanzinstrumente die Option gesichert, ihren Anteil an der Commerzbank von derzeit neun auf 21 Prozent zu erhöhen. Damit würde das italienische Finanzinstitut zum größten Shareholder – noch vor dem Bund, der etwa zwölf Prozent hält. Allerdings bedarf dieses Vorhaben der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden. Parallel dazu hat Unicredit die behördliche Erlaubnis beantragt, den Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu steigern. Ein offizielles Übernahmeangebot für Deutschlands zweitgrößte Privatbank könnte somit näher rücken.

Die Finanzagentur des Bundes hat unterdessen erklärt, dass "bis auf weiteres" keine weiteren Aktien der Commerzbank verkauft werden sollen, ohne allerdings einen konkreten Zeitraum zu nennen.