12. März, 2025

Wirtschaft

Gewerkschaft Verdi fordert konkretes Angebot im Tarifstreit

Gewerkschaft Verdi fordert konkretes Angebot im Tarifstreit

Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde des Tarifstreits im öffentlichen Dienst verlangt Verdi-Chef Frank Werneke ein klares Angebot seitens der Arbeitgeber. Die seit Monaten bekannten Forderungen der Gewerkschaft nach einer Erhöhung der Gehälter um acht Prozent sowie drei zusätzlichen freien Tagen wurden erneut untermauert. Bislang stehen jedoch lediglich wage Andeutungen im Raum, die auf eine Nullrunde oder marginale Gehaltserhöhungen bei einem 36-monatigen Tarifvertrag hindeuten.

Vor einer raschen Schlichtung des Tarifstreits zeigt sich der Gewerkschaftsführer abwartend. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat Roland Koch, den früheren hessischen Ministerpräsidenten, vorgeschlagen, als Schlichter für die kommunalen Arbeitgeber zu agieren. Koch gelte jedoch als kompromissloser Hardliner, was Werneke skeptisch stimmen lässt: "Für ihn scheint das Wort Kompromiss unbekannt".

Um den Druck bis zu den Verhandlungen aufrechtzuerhalten, plant Verdi weitere Proteste, um den kommunalen Arbeitgebern gegenüber zu signalisieren, dass die Gewerkschaft in dieser Auseinandersetzung den Rückenwind hat. "Es gibt genügend finanzielle Mittel im Land, sie sind nur in den falschen Händen", betonte Werneke. "Wir holen uns unseren gerechten Anteil".

Bei den Tarifverhandlungen zeigt sich Verdi ausdauernd und signalisiert die Bereitschaft, notfalls eine vierte Verhandlungsrunde anzusetzen. „Falls nötig, werden wir einen weiteren Anlauf nehmen und unseren Kampf fortsetzen“, versicherte der Verdi-Chef.

In Mainz versammelten sich nach Angaben der Gewerkschaft etwa 2.000 Menschen zu einer Protestkundgebung. Ausgerüstet mit Fahnen, Trommeln und Trillerpfeifen zogen die Teilnehmer durch die Stadt. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf etwa 1.500 und berichtete von einem friedlichen Verlauf der Demonstration.