Gewalt im Süden Beiruts: Eine Stunde voller Eskalationen

Erneut ist der Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut Schauplatz heftiger Gewalt geworden. In den Abendstunden berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA von einer Serie intensiver Luftangriffe, die die als Dahieh bekannten südlichen Vororte erschütterten. Teile der Stadt wurden von orangefarbenem Rauch verhüllt, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort meldete. Das israelische Militär erklärte, innerhalb einer Stunde Dutzende Angriffe im gesamten Libanon durchgeführt zu haben. Diese Region von Beirut ist bekannt als Hochburg der Hisbollah, einer schiitischen Miliz, die enge Verbindungen zum Iran pflegt und sich im Kampf gegen Israel befindet. Bereits zuvor hatten zwei Explosionen nahe des Flughafens die Stadt in Aufruhr versetzt. Mit dem Überflug von israelischen Kampfflugzeugen, die die Schallmauer durchbrachen, wurde die Bevölkerung zusätzlich in Angst versetzt. Laut Angaben des israelischen Militärs wurden innerhalb kurzer Zeit mehr als 120 als „Terrorziele“ bezeichnete Orte im Libanon anvisiert, basierend auf geheimdienstlichen Informationen. Man beschuldigt die Hisbollah, ihre militärische Infrastruktur und Waffen absichtlich in zivilen Gebieten, darunter auch Wohnhäusern, zu verstecken. Diese Militärangaben konnten bislang jedoch nicht unabhängig überprüft werden.