Die immer wiederkehrende Erneuerung des politischen Spitzenpersonals im Gesundheitswesen bringt einen Wust an Beschlussvorlagen mit sich, doch die eigentlichen Probleme des Systems beharren. Den Herausforderungen, die sich durch den demografischen Wandel immer zuspitzen, wird offenbar nicht ausreichend begegnet. Doch es zeigt sich ein Silberstreif am Horizont: Eigenverantwortliches Handeln der involvierten Akteure im Gesundheitssektor wird als zentraler Hebel für Verbesserungen angesehen. Kliniken, Rettungsdienste und die Ärzteschaft haben das Potenzial, durch proaktive Zusammenarbeit und das Straffen von Strukturen, Kosten und Zeitaufwand signifikant zu reduzieren. Das Berliner Modell der Vernetzung von Notrufstellen mit dem ärztlichen Bereitschaftsdienst steht exemplarisch für den Erfolg solcher Eigeninitiativen, welche zeigen, dass Synergieeffekte innerhalb des bestehenden Systems möglich und realisierbar sind. In dieser Entwicklung spiegelt sich auch die zunehmende Erkenntnis wider, dass nicht allein politische Reformen, sondern auch das gestärkte Zusammenwirken der Gesundheitsdienstleister den langfristigen und nachhaltigen Umgang mit den problematischen Aspekten des Gesundheitssystems verbessern können.