Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst nimmt neue Ausmaße an, da Verdi zu einem bundesweiten Warnstreiktag in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen von Bund und Kommunen aufruft. In Köln verzeichnete der Streik eine rege Beteiligung seitens der Beschäftigten mehrerer Kliniken, so ein regionaler Sprecher der Gewerkschaft gegenüber der Presse.
Verdi schätzt, dass sich Angestellte aus über 200 Gesundheitseinrichtungen deutschlandweit an den Protesten beteiligen. Besonders betroffen sind dabei Krankenhäuser und Pflegeheime, wo Notdienste organisiert sind und oft auf Wochenendbesetzungen zurückgegriffen wird. Dieser Aktionstag steht im Kontext weiterer Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst, darunter auch im öffentlichen Nahverkehr, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen und die Bedingungen im Gesundheitswesen zu verbessern. Ziel ist es, Fachkräfte zu halten, neue zu gewinnen und dem herrschenden Personalmangel entgegenzuwirken.
Die kommunalen Arbeitgeber kritisieren die andauernden Warnstreiks, die Dienste wie Kinderbetreuung, Gesundheitspflege und Nahverkehr empfindlich einschränken und den Bürgern schaden. Eine Lösung soll in der dritten Verhandlungsrunde vom 14. bis 16. März gefunden werden, die Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten erfordert.
Verdi fordert eine Gehaltserhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat, während Arbeitgeber bislang kein konkretes Angebot unterbreitet haben. In Nordrhein-Westfalen sind mehrere Demonstrationen geplant, bei denen Verdi-Bundeschef Frank Werneke unter anderem in Bad Oeynhausen auftreten wird. Weitere Protestaktionen sind in Städten wie Dortmund, Bochum, Essen, Köln und Solingen vorgesehen.