Die Aktien von Impfstoffherstellern und Pharmaunternehmen gerieten am Freitag stark unter Druck, als die Nachricht von Donald Trumps Nominierung des Impfstoff-Skeptikers Robert F. Kennedy Jr. als Chefgesundheitsbeamten der USA die Runde machte. Analysten und Anleger gleichermaßen zeigten sich besorgt über die potenziellen Auswirkungen von Kennedys Ansichten auf die Gesundheitsrichtlinien und den Pharmasektor. Infolge dieser Entwicklungen verzeichneten die Aktien von GSK und Sanofi, zwei der weltweit größten Impfstoffhersteller, jeweils einen Kursrückgang von über 3,5 %. Auch der breitere europäische Gesundheitssektor erlitt Verluste, da ein Aktienkorb aus diesem Bereich um mehr als 2,5 % nachgab. In den USA öffneten Impfstoffhersteller negativ und setzten den negativen Trend des Vortages fort. So fiel Moderna um 3,5 %, während Pfizer nach einem Verlust von 2,6 % am Vortag um weitere 2,2 % sank. Kennedy, bekannt für seine kritischen Äußerungen zur US-Impfpolitik, hat mehrfach Zweifel an der Anzahl der Impfungen in der Kindheit geäußert und behauptet, dass die Covid-19-Impfstoffe die "tödlichsten" seien. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass er keine Pläne habe, Impfstoffe zu verbieten. Seine Nominierung könnte während des anhängigen Bestätigungsprozesses im Senat auf starken Widerstand stoßen, insbesondere angesichts anderer umstrittener Kabinettsvorschläge durch Trump. Nicht nur Impfstoffhersteller, sondern auch kleinere Unternehmen wie Bavarian Nordic, die Impfstoffe gegen Tollwut und Affenpocken produzieren, waren betroffen. Die Aktien des dänischen Unternehmens fielen im morgendlichen Handel um bis zu 18 %, obwohl das Unternehmen seine Prognosen bestätigte. Der Finanzvorstand Henrik Juuel bezeichnete die Reaktionen der Anleger auf Kennedys Nominierung als "erhebliche Überreaktion". Inmitten dieser Unsicherheiten äußerten sich andere Regierungsvertreter zu regulatorischen Fragen im Pharmasektor. Vivek Ramaswamy, ein ehemaliger Biotech-CEO, der gemeinsam mit Elon Musk an einer Effizienzsteigerung der Regierung arbeitet, forderte eine Verringerung der Hürden bei der Zulassung neuer Medikamente und kritisierte das FDA für vermeintlich innovationshemmende Richtlinien.