Die Vision von 'Make America Healthy Again' von Robert F. Kennedy Jr. zeigt bereits erste Risse, nur wenige Tage nachdem Kennedy seine Verbündeten in zentrale Gesundheitspositionen der nächsten Administration von Donald Trump gebracht hat.
Hinter den Kulissen in Trumps Club Mar-a-Lago und an Kennedys Residenz in Palm Beach entfachen sich Spannungen zwischen zwei konkurrierenden Richtungen innerhalb der MAHA-Bewegung, wie aus mehreren Quellen bekannt wurde. Ein Lager, angeführt von Kennedys Beratern Del Bigtree und Aaron Siri, fokussiert sich auf die Impfkritik und prüft künftige Gesundheitsnominees auf ihre Haltung zur Impfstoffsicherheit.
Kennedys Ernennung zur Leitung des Gesundheitsministeriums wurde durch Trumps überraschende Wahl von Janette Nesheiwat zur Surgeon General getrübt. Siri und Bigtree luden Nesheiwat zu einem intensiven Gespräch ein, das von einem Insider als 'Umerziehungslager' bezeichnet wurde.
Einige von Kennedys Beratern befürchten, dass die Impfthematik das größere Versprechen, die chronische Erkrankungsepidemie zu adressieren, unterminiert. Chris Meekins, Analyst bei Raymond James, warnt, dass Kennedy seine Prioritäten definieren muss, um den Bürokratiedschungel zu überwinden.
Die internen Spannungen innerhalb der MAHA-Bewegung spiegeln die Hektik in Trumps Übergangsteam wider, das eifrig Kabinettsposten besetzt, um eine radikale Agenda voranzutreiben. Kennedys Pläne, die amerikanische Gesundheits- und Pharmaindustrie zu reformieren, könnten in den Senatshörungen auf Widerstände stoßen.
Kennedy hat bereits große Erfolge bei den Nominierungen erzielt, darunter die Ernennung von Mehmet Oz bei CMS und Marty Makary zur FDA. Zwei weitere enge Verbündete, Jay Bhattacharya und Jim O'Neill, erhielten ebenfalls bedeutende Positionen.
Kennedy steht jedoch vor der Entscheidung, ob er Joe Bidens Plan umsetzen soll, dass Medicare und Medicaid zur Behandlung von Übergewicht eingesetzt werden. Ein kontroverses Thema, das David Bowen als taktisches Manöver der Demokraten beschreibt.
Kennedys weitreichende Reformambitionen sind vielen im Washingtoner Establishment bekannt, die seine Bemühungen als Angriffsfläche für die Interessen der Pharmaindustrie sehen. Es bleibt abzuwarten, ob Kennedy strategische Reformen umsetzen wird oder sich auf symbolische Gesten beschränkt.