Die Gesundheitsbranche steht vor einer Ära des Wandels und der Unsicherheit, während sich Unternehmen auf eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump vorbereiten. Die Prognosen sind ambivalent, da sowohl kräftige Gegenwinde durch Zölle und Medikamentenpreise als auch potenzielle Chancen zu erwarten sind. Analysten warten ab, wie sich administrative Veränderungen entwickeln werden, die möglicherweise frühestens 2025 Klarheit bieten könnten.
Besonders im Fokus stehen dabei die Beziehungen zu China, Zölle und die Preisgestaltung von Medikamenten. Die Bedeutung Chinas als Markt für große Pharmaunternehmen wie Merck, Johnson & Johnson und AstraZeneca ist unbestritten: Es stellt sowohl eine bedeutende Einnahmequelle als auch einen wichtigen Wettbewerbsfaktor dar. Ein weiterer Punkt ist Chinas Rolle als bedeutender Lieferant für aktive pharmazeutische Wirkstoffe, die essenziell für die Produktion von Medikamenten und biopharmazeutischen Produkten sind.
Der Handelskonflikt mit China könnte durch das „Biosecure Act“ verschärft werden, das die Zusammenarbeit mit chinesischen Unternehmen für jene Institutionen einschränken könnte, die Bundesmittel erhalten. Dies würde zu einem erhöhten Bedarf an alternativen Partnern führen, da China derzeit 13 % der weltweiten Hersteller für diese Wirkstoffe stellt. Währenddessen wächst Chinas Anteil am globalen Pharmamarkt beständig, mit einem bemerkenswerten Wachstum bei den US-Importen seit 2020.
Inmitten dieser Unsicherheiten spielt die Preisgestaltung von Medikamenten eine zentrale Rolle. Sowohl Republikaner als auch Demokraten sind auf Kostensenkungen fokussiert, während die Trump-Regierung möglicherweise eine wirtschaftsfreundliche Haltung einnehmen könnte. Durch die Verhandlungen im Rahmen des „Inflation Reduction Act“ könnten sich zukünftige Gespräche über Medicare-Preise als wegweisend erweisen.
Abgerundet wird das Bild durch potentielle Ausnahmen von Zöllen auf medizinische Technologie, was eine Erleichterung für die Branche darstellen könnte. Die Dynamik um Trumps wirtschaftspolitische Maßnahmen liefert Raum für Spekulationen über die nächste Gesetzgebungsperiode und deren Implikationen für die Pharmaindustrie.