Die Anzahl der US-Haushalte ohne Zugang zu einem Girokonto hat einen historischen Tiefstand erreicht, doch zeigt sich weiterhin, dass Minderheiten im Vergleich zu weißen Haushalten eine schwächere Verbindung zum amerikanischen Bankensystem aufweisen. Der kürzlich veröffentlichte Bericht der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) ergab, dass etwa 5,6 Millionen Haushalte im Jahr 2023 als „unbanked“ gelten, was bedeutet, dass sie weder über ein Bankkonto noch über ein Konto bei einer Kreditgenossenschaft verfügen.
Dies entspricht 4,2 % aller Haushalte oder einem von 25. Damit verzeichnet die FDIC die niedrigste Quote seit Beginn der Erhebung im Jahr 2009. Diese Quote erreichte ihren Höchststand 2011 mit 8,2 %, kurz nach der Finanzkrise von 2008-2009, und hat seither kontinuierlich abgenommen.
Die USA begannen, diese Informationen zu sammeln, um sicherzustellen, dass mehr Amerikaner Zugang zu Bankkonten und erschwinglichem Kredit erhalten – Ergebnisse, die, so einige Bundesbeamte, eine stärkere und gerechtere Wirtschaft fördern sollen. „Es gibt definitiv Verbesserungsbedarf, insbesondere bei bestimmten Bevölkerungsgruppen“, stellte Jeffrey Weinstein, leitender Wirtschaftsforscher der FDIC, am Mittwoch fest.
Auch wenn die Zahl der „unbanked“ Haushalte bei Schwarzen, Hispanics und amerikanischen Ureinwohnern oder Alaska-Eingeborenen in den letzten zehn Jahren gesunken ist, liegen sie 2023 noch deutlich über den Quoten weißer Haushalte. Einige Minderheitengruppen haben sogar Rückschritte verzeichnet: Bei den amerikanischen Ureinwohnern oder Alaska-Eingeborenen stieg der Anteil der „unbanked“ Haushalte von 6,9 % auf 12,2 %, während bei Hispanics ein leichter Anstieg auf 9,5 % beobachtet wurde. Bei den Schwarzen Haushalten fiel die Quote auf 10,6 %, während nur 1,9 % der weißen Haushalte kein Bankkonto besitzen – ebenfalls ein Rückgang seit 2021.
Das „unbanked“-Dasein war auch stärker ausgeprägt bei Haushalten mit geringerem Einkommen, weniger Bildung, arbeitsfähigen Mitgliedern mit Behinderung, Haushalten mit stark variierendem Monatseinkommen sowie Alleinerziehenden. Der neue FDIC-Bericht zeigt zudem neue Trends im Umgang der Amerikaner mit dem Bankwesen auf.
Fast die Hälfte der „banked“ Haushalte (48,3 %) greift mittlerweile primär über mobile Anwendungen auf ihre Konten zu – ein signifikanter Anstieg seit der vorherigen Erhebung. In den letzten zehn Jahren hat sich der Anteil der US-Haushalte, die mobile Banking-Methoden nutzen, fast verneunfacht.
Gleichzeitig ist aber auch der Anteil der Haushalte, die Bankmitarbeiter als primäre Zugangsmethode zu ihren Konten nutzen, gegenüber 2021 leicht gestiegen. Obwohl das persönliche Banking in der vergangenen Dekade allgemein an Bedeutung verloren hat, ist seine Nutzung unter einkommensschwächeren, weniger gebildeten und älteren Haushalten sowie in nicht-metropolitanen Gebieten weiterhin verbreitet.