Im letzten Jahr verzeichnete Deutschland einen deutlichen Anstieg bei den Abschiebungen in die Türkei und den Irak. Laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Partei Die Linke, wurden 2024 insgesamt 1.087 Menschen in die Türkei abgeschoben, verglichen mit 875 im Jahr davor. Die Zahlen für 2022 lagen bei 515, was auf einen klaren Trend hinweist. Die Zahl der Abschiebungen in den Irak stieg auf 699, mehr als eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr, als 300 Personen dorthin abgeschoben wurden. Insgesamt führten die Bundesländer zusammen mit der Bundespolizei im vergangenen Jahr 20.084 Abschiebungen durch, ein Anstieg von 22 Prozent im Vergleich zu 2023. Unter diesen Fällen befanden sich 5.827 Dublin-Überstellungen, bei denen Asylsuchende in die EU-Länder überführt werden, die für ihre Verfahren zuständig sind. Hauptzielländer dieser Abschiebungen waren Georgien und Nordmazedonien, gefolgt von der Türkei, Albanien und Serbien. Im Januar war Syrien der häufigste Heimatstaat der Antragsteller auf Asyl in Deutschland, wobei jedoch wegen der unbeständigen politischen Lage unter Assad vorerst keine Verfahren abgeschlossen werden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonte bereits vor dem Sturz Assads, dass eine konsequente Abschiebung insbesondere von islamistischen Straftätern angestrebt werde. Verhandlungen bestehen, um Rückführungen nach Syrien und Afghanistan zu ermöglichen. Im August wurden bereits 28 afghanische Straftäter in ihre Heimat abgeschoben. Clara Bünger von Die Linke äußerte sich besorgt über die steigenden Abschiebungen in die Türkei, aufgrund der Situation der dort inhaftierten Oppositionellen.
Politik
Gestiegene Abschiebungszahlen: Türkei und Irak im Fokus der deutschen Migrationspolitik
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