Gestärkte Umsätze im Blick: Wayfair profitiert von Anzeichen eines Immobilienaufschwungs

Dezember ist für Anleger traditionell der Monat, in dem der Blick verstärkt auf Aktien oder Sektoren fällt, die im abgelaufenen Jahr schwach performt haben, aber Potenzial für Erholungen im kommenden Jahr bieten. Der Immobilienmarkt zeigt derzeit erste positive Signale: Laut der National Association of Realtors stiegen die ausstehenden Hausverkäufe im Oktober um 2 Prozent im Vergleich zum Vormonat – und das bereits zum dritten Mal in Folge. Eine Erholung im Immobilienmarkt käme dem E-Commerce-Riesen für Haushaltswaren, Wayfair, besonders zugute. Die Aktien von Wayfair haben seit ihrem Höchststand im Jahr 2021 fast 85 Prozent ihres Wertes verloren. Das Unternehmen verzeichnete bis 2020 jedes Jahr ein zweistelliges Umsatzwachstum, bis die Kauflaune infolge der Pandemie einbrach. Steigende Zinsen und Inflation belasteten im Jahr 2022 weiterhin den Wohnungsmarkt und das Konsumverhalten, was zu einem Rückgang bei den Umsätzen führte. Die aktuellen Zinssenkungen der Federal Reserve verleihen der Hoffnung auf Stabilität Rückenwind. Die Zentralbank senkte ihren Leitzins im September um 50 Basispunkte und im November um weitere 25 Basispunkte. Es wird allgemein erwartet, dass bei der kommenden Sitzung des Federal Open Market Committee weitere Kürzungen beschlossen werden. Moderate Zinssätze könnten sich im kommenden Jahr auf Verbraucherebene positiv bemerkbar machen und den Konsum ankurbeln. Wayfair begegnet der momentanen Kaufzurückhaltung seiner Kunden mit strategischem Fokus: Im dritten Quartal fielen zwar die Umsätze im Jahresvergleich um 2 Prozent, allerdings stabilisieren sich die Zahlen auf einem Niveau, das deutlich über dem von 2019 liegt. Die Spitzenumsätze des Unternehmens beliefen sich im zweiten Quartal 2020 auf 4,3 Milliarden Dollar und flachten zuletzt bei rund 2,8 Milliarden Dollar ab. Diese Stabilität ermöglicht dem Management eine stärker fokussierte Profitabilitätsstrategie. Beeindruckend bleibt die Anzahl der aktiven Nutzer: Von den 21 Millionen aktiven Kunden sind rund zehn Millionen Vielkäufer, die in den letzten zwölf Monaten mindestens vier Bestellungen aufgegeben haben. CEO Niraj Shah sieht hier großes Potenzial für Wachstum, da Kunden in diesem Segment typischerweise sechs bis acht Einkäufe pro Jahr tätigen. Die Entwicklung am Wohnungsmarkt könnte Wayfair den Weg zurück zu Wachstum ebnen und das Unternehmen in eine stärkere Position bringen. Auch die jüngste Erholung beim freien Cashflow, der nach einem Rückgang auf negative 1,1 Milliarden Dollar im vierten Quartal 2023 wieder über die Nulllinie auf 43 Millionen Dollar anstieg, ist ein positives Signal für die Zukunft.