Die deutschen Staatsanleihen sahen sich am Dienstag leichten Verlusten ausgesetzt, während die Anleger ihre Aufmerksamkeit auf die laufenden US-Präsidentschaftswahlen richten. Der Euro-Bund-Future, als richtungsweisender Terminkontrakt bekannt, verzeichnete am Nachmittag ein Minus von 0,20 Prozent und erreichte 131,47 Punkte. Derweil lag die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen bei 2,42 Prozent. Eine zusätzliche Herausforderung für die deutschen Anleihen boten die unerwartet positiven konjunkturellen Signale aus China. Ein Indikator des 'Caixin'-Magazins deutete auf ein stärkeres Wachstum im Dienstleistungssektor hin, als ursprünglich prognostiziert, und unterstrich die beschleunigte Wirtschaftsaktivität im Reich der Mitte. In den USA zeigt sich ebenfalls eine Verbesserung der Stimmung im Dienstleistungssektor. Der ISM-Einkaufsmanagerindex kletterte im Oktober auf den höchsten Stand seit Juli 2022, was das Wachstumspotenzial der US-Wirtschaft trotz industrieller Schwächen bekräftigte. Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Helaba, betonte, dass diese Daten auf einen weniger dramatischen Zinssenkungszyklus der Federal Reserve hinweisen könnten. Die Unsicherheiten rund um die US-Präsidentschaftswahlen bleiben jedoch der entscheidende Faktor für die Märkte. Mit Kamala Harris, die als erste Präsidentin antreten will, und Donald Trump, der erneut das Präsidentenamt anstrebt, scheint ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen vorprogrammiert zu sein. Anleger erwarten erste Wahlergebnisse erst in der Nacht nach mitteleuropäischer Zeit, während ein endgültiges Ergebnis möglicherweise einige Tage auf sich warten lässt.