12. April, 2025

Wirtschaft

Gerresheimer: Wachstumspotenzial durch Akquisition von Bormioli freigesetzt

Der renommierte Düsseldorfer Hersteller von Verpackungslösungen für die Pharma- und Kosmetikbranche, Gerresheimer, verzeichnete kürzlich einen bemerkenswerten Wachstumsschub. Anlass dafür war die strategisch bedeutsame Übernahme der italienischen Bormioli Pharma, welche das Unternehmen nicht nur in seiner Marktposition stärkte, sondern auch die finanziellen Ergebnisse positiv beeinflusste. Trotz einer Verlangsamung des organischen Wachstums bewährte sich die Akquisition als wertvolle Ergänzung, die das unternehmerische Potenzial untermauerte.

Eine Herausforderung stellte die Kosmetik-Sparte dar, die mit einem schwachen Auftakt ins Geschäftsjahr zu kämpfen hatte. Besonders die verzögerte Nachfrage im Bereich der Spritzen erschwerte anfänglich das Wachstum. Dennoch gelang es Gerresheimer, im ersten Quartal ein beachtliches Einnahmenplus von 11,6 Prozent zu erzielen. Die Konsolidierung von Bormioli Pharma trug dazu bei, den Umsatz auf über 520 Millionen Euro zu steigern, ein Ergebnis, das die Prognosen der Analysten teilweise übertraf. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um beeindruckende 13 Prozent. Dies steht im Kontrast zu den rückläufigen organischen Zahlen.

Die Aktionäre zeigten sich zuversichtlich über die zukünftigen Wachstumschancen und blickten optimistisch auf das zweite Quartal, in dem ein weiteres profitables Wachstum prognostiziert wurde. Vorstandsvorsitzender Dietmar Siemssen äußerte seinen Optimismus hinsichtlich neuer Chancen, insbesondere im Zusammenhang mit den erwarteten Umsätzen aus dem Spritzengeschäft und der Einführung neuer Produktionslinien. Langfristig strebt das Unternehmen eine Verbesserung der operativen Marge an und peilt bis 2024 ein organisches Umsatzwachstum zwischen 3 und 5 Prozent an.

An der Börse wies der Kurs von Gerresheimer jüngst Schwankungen auf. Nach einer Phase, in der Übernahmespekulationen und globale Handelskonflikte Druck auf die Aktie ausübten, setzte eine Erholungsphase ein. Der Aktienkurs verzeichnete am Morgen einen Anstieg um zwei Prozent und notierte bei 54,90 Euro. Dennoch lag der Kurs vor wenigen Wochen noch unter Druck, was eine erfreuliche Entwicklung für Anleger darstellte.

Darüber hinaus bleibt die Möglichkeit einer Übernahme durch Finanzinvestoren im Raum. Gerresheimer prüft aktuell potenzielle Strategien für das Behälterglas-Geschäft. Der Finanzinvestor Warburg Pincus bleibt weiterhin interessiert, nachdem der Investor KKR das Konsortium verlassen hat. Diese Entwicklungen könnten nachhaltige Auswirkungen auf den Unternehmenswert haben und eröffnen weiteren Raum für Spekulationen über die zukünftige Richtung von Gerresheimer.