26. Februar, 2025

Märkte

Gerresheimer im Rampenlicht: Umsatzprognosen und Übernahmegerüchte beleben die Aktie

Gerresheimer im Rampenlicht: Umsatzprognosen und Übernahmegerüchte beleben die Aktie

Der auf mögliche Übernahmepläne fokussierte Verpackungsspezialist Gerresheimer hat eine verhaltene Umsatzprognose für das kommende Geschäftsjahr präsentiert. Dabei bremst vor allem die schwächelnde Nachfrage aus der Kosmetikbranche das Wachstum. Nach der kürzlich abgeschlossenen Übernahme von Bormioli Pharma aus Italien wurde zudem der mittelfristige Wachstumsausblick korrigiert. Gerresheimer strebt eine Reorganisation seines Behälterglasgeschäfts an und erwartet für das Geschäftsjahr 2024/25, das im November endet, ein Umsatzwachstum zwischen drei und fünf Prozent – um Währungseffekte bereinigt.

Positiv hervorzuheben ist die Erwartung eines sich belebenden Umschlags im späteren Jahresverlauf, trotz rückläufiger Erlöse im Spritzengeschäft im ersten Quartal. Langfristig rechnet das Unternehmen mit einem deutlich erhöhten Wachstum von jährlich acht bis zehn Prozent. Der Umsatz des bestehenden Kerngeschäfts – ohne die Übernahme – stieg im letzten Jahr um 2,3 Prozent auf zwei Milliarden Euro, begünstigt durch eine Normalisierung der hohen Lagerbestände, die sich während der Pandemie aufgebaut hatten.

Während die Umsätze in der Sparte Primary Packaging Glass zuletzt stagnierten, erzielte die Sparte Drug Delivery Systems bemerkenswerte Erfolge dank der Nachfrage nach Inhalatoren und Injektionspens. Der Konzerngewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), ohne Sondereffekte, wuchs um 3,7 Prozent auf 419,4 Millionen Euro, was einer verbesserten Marge von 20,6 Prozent entspricht. Diese soll zukünftig auf rund 22 Prozent steigen.

Der Reingewinn sank hingegen leicht auf knapp 110 Millionen Euro, bedingt durch gestiegene Zinsaufwendungen. Trotz dieser Entwicklung soll die Dividende unverändert 1,25 Euro je Aktie betragen. Angesichts der gemischten Ergebnisse und dem insgesamt verhaltenen Ausblick könnten die Markterwartungen an Gerresheimer etwas gedämpft werden, wie Analyst David Adlington von JPMorgan darlegte.

Spannung verspricht das Potenzial für eine Unternehmensübernahme. Bereits vor drei Wochen hatte Gerresheimer entsprechende Gespräche in einem frühen Stadium bestätigt, doch bislang ohne neue Entwicklungen. Spekulationen über eine mögliche Aufspaltung der unterschiedlichen Geschäftsbereiche – von Kosmetikverpackungen bis zu komplexen Medikamentensystemen – heizen die Phantasie weiter an.

Nach Bekanntwerden der Übernahmegespräche erholte sich der Aktienkurs merklich und stieg um ein halbes Prozent auf 80,65 Euro, trotz eines kürzlichen, massiven Kursverfalls. Für zusätzlichen Unmut sorgten im Dezember enttäuschende Ergebnisse aus Novo Nordisks Studien zu CagriSema, die die Erwartungen in Gerresheimers Produktsparte Doppelkammerspritzen belasteten. Analysten passten daraufhin ihre Erwartungen entsprechend an.