Der renommierte Pharmaverpackungshersteller Gerresheimer sieht sich gezwungen, seine Wachstumsprognosen für das laufende Geschäftsjahr angesichts einer unerwartet langsamen Markterholung und eines Produktionsstillstands aufgrund eines Hurrikans zu revidieren. Anstatt der ursprünglich angestrebten Umsatzsteigerung um fünf bis zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr, erwartet das MDax-gelistete Unternehmen nun lediglich ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft von drei bis vier Prozent. Diese Informationen wurden am Montag in Düsseldorf bekannt gegeben. Parallel zu den reduzierten Umsatzerwartungen korrigierte Gerresheimer auch seine Prognose für das operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA). Anstelle der bisher erwarteten 430 bis 450 Millionen Euro, rechnet das Management nun mit einem Anstieg auf lediglich 415 bis 430 Millionen Euro. Diese Gewinnwarnung führte zu einem deutlichen Kursrückgang der Gerresheimer-Aktie, die zuletzt mit einem Tagesminus von 7,5 Prozent notierte. Dabei hatte der Vorstand noch bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen auf eine Belebung des Geschäfts in der zweiten Jahreshälfte gehofft. Zusätzlich zur verhaltenen Markterholung in der Branche muss Gerresheimer die Produktion von Injektionsfläschchen in den USA unterbrechen, nachdem eine Fabrik durch Überschwemmungen infolge des Hurrikans Helene beschädigt wurde. Das Management geht von einem Produktionsstopp von mehreren Wochen aus. Für das kommende Geschäftsjahr rechnet Gerresheimer aufgrund einer schwächeren Nachfrage nach Injektionsfläschchen nur noch mit einem organischen Umsatzplus von sieben bis zehn Prozent, statt der zuvor anvisierten zehn bis 15 Prozent. Dementsprechend dürften vom Erlös nur noch rund 22 Prozent als bereinigtes Ergebnis (bereinigtes EBITDA) übrig bleiben, statt der ursprünglich erwarteten 22 Prozent oder mehr.