In Avignon brach am Donnerstag vor dem Gericht ein spontaner Jubel aus, als das Urteil im aufsehenerregenden Pelicot-Prozess verkündet wurde. Dominque Pelicot wurde für schuldig befunden, seine Frau über einen Zeitraum von fast zehn Jahren wiederholt mit Betäubungsmitteln gefügig gemacht und vergewaltigt zu haben, sowie Dutzenden Fremden den Zutritt zu ihrem gemeinsamen Zuhause ermöglicht zu haben, um die wehrlose Frau ebenfalls zu missbrauchen. Das Gerichtsverfahren hatte breite öffentliche Aufmerksamkeit erregt, da es tief in die Abgründe häuslicher Gewalt und schwerwiegender Straftaten blicken ließ. Die Entscheidung des Gerichts wurde von vielen als gerecht empfunden, was die Emotionen in der Öffentlichkeit zusätzlich anheizte. Beobachter der Szene schildern, dass die Nachricht über das Urteil sichtlich Erleichterung und Zufriedenheit bei den Anwesenden hervorgerufen hat. Der Fall hatte umfangreiche Diskussionen über die Notwendigkeit verstärkten Opferschutzes und schärferer gesetzlicher Maßnahmen gegen häusliche Gewalt in Frankreich ausgelöst.