27. November, 2024

Wirtschaft

Gerichtsurteil gegen Walmart: Ehemaliger Lkw-Fahrer erhält 35 Millionen Dollar Schadenersatz

Gerichtsurteil gegen Walmart: Ehemaliger Lkw-Fahrer erhält 35 Millionen Dollar Schadenersatz

In einem stark beachteten Fall hat eine Jury in San Bernardino County entschieden, dass Walmart einem ehemaligen Lkw-Fahrer, Jesus "Jesse" Fonseca, 35 Millionen Dollar als Schadensersatz zahlen muss. Die Summe setzt sich aus 25 Millionen Dollar an Strafschadenersatz sowie 9,7 Millionen Dollar an tatsächlichem Schadenersatz zusammen, der entgangene Löhne, Leistungen und immaterielle Schäden wie emotionalen Stress umfasst. Die Vorgeschichte des Falls reicht zurück bis ins Jahr 2017, als Fonseca in einen Verkehrsunfall verwickelt war und dadurch gezwungen wurde, eine Unfallversicherung zu beantragen. Trotz ärztlicher Anordnung, seine Fahrtätigkeit einzuschränken und schwere Lasten zu vermeiden, lehnte Walmart Fonsecas Bitte um leichtere Arbeit ab. Der Einzelhandelsriese beschuldigte ihn schließlich des Betrugs und entließ ihn, weil er angeblich trotz Verletzungen private Fahrten unternommen hatte. Fonsecas Anwälte argumentierten, dass das Führen eines privaten Fahrzeugs mit Sicherheit nicht als Betrug gewertet werden kann, insbesondere wenn die Vermutung besteht, dass die vorgeschriebenen Arbeitsbeschränkungen nur versehentlich verletzt wurden. Walmart haderte jedoch mit dem Urteil und plant rechtliche Schritte gegen die Entscheidung. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, das Urteil widerspreche den „einfachen und unstrittigen Tatsachen“ des Falls. Fonseca, der 14 Jahre für Walmart tätig war und über ein Jahrzehnt andere Fahrer als Mentor unterstützte, sieht seine berufliche Zukunft durch das Urteil dennoch als schwer beeinträchtigt an. Nach der Kündigung hatte er Schwierigkeiten, eine neue Anstellung zu finden, da er gezwungen war, potenziellen Arbeitgebern den Grund seines unfreiwilligen Ausscheidens zu erläutern. Das zugesprochene Schadenersatzgeld stellt im Vergleich zu den durchschnittlichen Gehältern von Walmart-Regionallkw-Fahrern eine erhebliche Summe dar. Trotz Gehaltserhöhungen und Rekrutierungsinitiativen in einem von Fahrermangel geprägten Markt, bleibt das Urteil ein markanter Rückschlag für den US-amerikanischen Einzelhandelskonzern.