19. September, 2024

Märkte

Gerichtliche Entscheidung im Fall Kroger-Albertsons-Fusion steht aus

Gerichtliche Entscheidung im Fall Kroger-Albertsons-Fusion steht aus

Das US-amerikanische Gericht verhandelte über die geplante Fusion der Lebensmittelkonzerne Kroger und Albertsons und beendete ihre dreitägige Anhörung mit unvereinbaren Standpunkten seitens der Wettbewerbsbehörde FTC und den beteiligten Unternehmen. Die Anwälte der Wettbewerbsbehörde argumentieren, das 25-Milliarden-Dollar-Geschäft würde den Wettbewerb auf dem Lebensmittelmarkt eliminieren, die Preise erhöhen und Arbeitsplätze gefährden.

FTC-Anwältin Susan Musser wies darauf hin, dass Supermärkte unersetzlich seien und andere Einzelhändler keine ausreichende Konkurrenz darstellen. Im Gegensatz dazu betonten die Anwälte von Kroger und Albertsons die Vorteile der Fusion wie etwa Preissenkungen um eine Milliarde Dollar und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Fundamentale Differenzen prägen den Fall, wobei Regulatoren traditionellen Supermärkten eine einzigartige Konsumentendifferenz zuschreiben. Kroger und Albertsons hingegen sehen eine Veränderung der Branche, bei der jeder Lebensmitteleinzelhändler als Konkurrent betrachtet werden sollte, was die Fusion erleichtern würde. Die Rolle von Mitbewerbern wie Walmart und Aldi bleibt dabei strittig.

US-Bezirksrichterin Adrienne Nelson kündigte an, den Fall eingehend zu prüfen und "so schnell wie möglich" eine Entscheidung zu treffen, legte jedoch keinen genauen Zeitplan fest. Beide Parteien haben bis zum 27. September Zeit, ihre endgültigen schriftlichen Argumente einzureichen.

Antitrust-Behörden bezeichnen solche Anhörungen als "Mini-Prozess", bei dem Regulatoren die Wahrscheinlichkeit ihres Erfolgs beweisen müssen. Sollte die Fusion scheitern, könnten erhebliche Verzögerungen und Kosten entstehen, was das Vorhaben zum Scheitern bringen könnte.

Eine Gruppe von Fusionsgegnern, angeführt von sechs Kapiteln der United Food and Commercial Workers International Union, äußerte sich besorgt über die möglichen negativen Folgen für die Öffentlichkeit und Arbeitnehmer. Kroger und Albertsons hatten im Oktober 2022 angekündigt, zusammenzukommen. Um den Wettbewerb zu sichern, würde Kroger 579 Filialen an C&S Wholesale Grocers verkaufen.

Sollte die Fusion genehmigt werden, würde Kroger über 4.400 Supermärkte betreiben, jährlich etwa 208 Milliarden Dollar Umsatz generieren und rund 640.000 Mitarbeiter beschäftigen, was das Unternehmen zu einem der zehn größten privaten Arbeitgeber weltweit machen könnte. Die Behörden bleiben jedoch skeptisch hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit von C&S Wholesale Grocers und der Arbeitsplatzsicherheit für betroffene Arbeitnehmer.