Im anhaltenden Rechtsstreit um die Aktienanteile von Trump Media hat ein Bundesrichter in Delaware zugunsten von United Atlantic Ventures (UAV) entschieden. Die in Florida ansässige Investmentgesellschaft hatte eine Klage gegen das in Minnesota ansässige Unternehmen Odyssey Transfer und Trust Co. eingereicht. Dieser Dienstleister ist für die Übertragung von Wertpapieren unter registrierten Aktionären verantwortlich.
UAV, unter der Leitung von Andrew Litinsky und Wesley Moss, hatte maßgeblich an der Fusion beteiligt, durch die Trump Media im März an die Börse ging. Seitdem toben juristische Auseinandersetzungen zwischen UAV und Trump Media sowohl in Delaware als auch in Florida. Trotz früherer Zusicherungen von Trump Media, dass UAV einen 8,6% Anteil hätte und keine durch die Fusion bedingte Verwässerung erleiden würde, behaupten die Anwälte von Trump Media nun, dass UAV aufgrund von Missmanagement vor der Fusion keine Anteile zustehen.
Das Urteil vom Freitag bezog sich auf UAVs Befürchtung, die Anteile im Wert von rund 350 Millionen US-Dollar nicht von Odyssey zu erhalten, wenn die vertraglich festgelegte Sperrfrist am 19. September ausläuft. Frühere Gerichtsdokumente zeigen, dass Odyssey UAV mitgeteilt hatte, es würde den Anweisungen von Trump Media und deren Anwälten folgen.
Nach der Klage von Odyssey schienen beide Parteien zunächst eine Einigung erzielt zu haben, wobei Odyssey zugesagt hatte, die Übertragungsbeschränkungen nach Ablauf der Sperrfrist zu entfernen. Diese sollten ohne Präferenz gegenüber anderen Trump Media-Aktionären durchgeführt werden. Doch nach Rücksprache mit Trump Media versuchte Odyssey, diese Formulierung zu ändern, was zu neuen Spannungen führte.
Bundesrichter Gregory Williams kritisierte das Verhalten von Odyssey scharf und ordnete an, dass Odyssey nach Benachrichtigung durch Trump Media über den Ablauf der Sperrfrist UAV unverzüglich benachrichtigen, die Übertragungsbeschränkungen für alle Anteile entfernen und die Übermittlung der Anteile nicht behindern müsse.