Frankfurt. In der Welt der Finanzen bahnt sich ein spannendes Duell an: Der renommierte Vermögensverwalter Gerd Kommer hat seinen eigenen ETF, den "L&G Gerd Kommer Multifactor Equity Ucits ETF", gegen den Branchenriesen MSCI World ins Rennen geschickt.
Hinter diesem sperrigen Namen verbirgt sich ein innovatives Konzept, doch die Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen.
Mit einem verwalteten Kapital von etwas über 100 Millionen Euro erscheint der Gerd-Kommer-ETF im Vergleich zu den über 200 Milliarden Euro schweren MSCI-Indexprodukten wie ein David gegenüber dem Goliath. Doch kann dieser scheinbare Underdog die Finanzwelt revolutionieren?
Klumpenrisiken und Kommer'sche Strategie
Die Kritik am MSCI World liegt in seiner starken Konzentration auf US-Aktien, die mittlerweile über 68 Prozent des Index ausmachen. Hier setzt Gerd Kommer an und entwickelt einen Index, der Klumpenrisiken durch festgelegte Quotengrenzen minimiert.
Doch das ist nicht die einzige Neuerung: Der Fonds berücksichtigt Schwellenmärkte, integriert kleinere Aktien und nimmt Einflussfaktoren wie günstige Bewertungen oder positive Kursentwicklungen stärker in den Fokus.
Die Strategie von Gerd Kommer zielt darauf ab, die Schwächen des MSCI World zu korrigieren und Anlegern eine ausgewogenere Risikostreuung zu bieten. Der Vergleich der beiden Indizes zeigt, dass der Kommer-ETF mit 4959 Titeln gegenüber den 1511 im MSCI World eine breitere Streuung bietet. Auch die Bewertungen fallen deutlich günstiger aus.
Die skeptische Stimme und Alternativen
Trotz der klaren Absichten von Gerd Kommer gibt es kritische Stimmen. Einige Experten zweifeln an der Überzeugungskraft der Strategie und bemängeln die vergleichsweise hohe Jahresgebühr von 0,5 Prozent. Die Frage ist, ob diese Kosten langfristig einen Renditenachteil bedeuten.
Er plädiert stattdessen für eine Mehr-ETF-Lösung, bei der Anleger einzelne Bausteine je nach Vorliebe kombinieren. Als Beispiel führt er kostengünstigere Alternativen an, die eine ähnliche globale Abdeckung ermöglichen.