Das renommierte Münchner Ifo-Institut prognostiziert aufgrund bevorstehender Preisanpassungen zahlreicher Unternehmen einen erneuten Anstieg der Inflation. Timo Wollmershäuser, der Ifo-Konjunkturchef, erläutert, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten voraussichtlich bei etwa 2,5 Prozent liegen und somit über dem angestrebten Ziel der Europäischen Zentralbank verharren wird. Ein bedeutender Grund dafür ist die gestiegene Zahl an Firmen, die höhere Preise planen, ein Niveau, das zuletzt im April erreicht wurde. Der Ifo-Indikator für Preiserwartungen verzeichnete im Dezember einen Anstieg auf 19,7 Punkte, verglichen mit 15,8 Punkten im November. Konsumenten werden dies besonders beim Einkauf im Einzelhandel und bei konsumnahen Dienstleistern spüren, wo der Anteil der Unternehmen, die Preiserhöhungen planen, mit 27,1 Punkten über dem Durchschnitt aller Wirtschaftssektoren liegt. Ein bemerkenswerter Ausreißer im allgemeinen Trend bleibt die Bauwirtschaft, die trotz eines leichten Anstiegs ihres Preiserhöhungs-Indikators von minus 6,2 Punkten im November auf minus 1,5 Punkte im Dezember weiterhin von einem Auftragsmangel betroffen ist. Hier überwiegt die Zahl der Firmen, die eher Preissenkungen ins Auge fassen. Im Rahmen ihrer regelmäßigen Konjunkturerhebungen befragt das Ifo-Institut monatlich eine Vielzahl von Unternehmen zu ihren Preisstrategien. Die resultierenden Indexwerte sind Saldowerte: Eine höhere Anzahl von Unternehmen mit der Absicht, Preise zu erhöhen, resultiert in höheren Indikatorwerten, während ein höherer Anteil von Unternehmen, die Preissenkungen planen, zu negativen Saldowerten führt. Das Institut erhebt jedoch nicht die konkrete Höhe der geplanten Preisänderungen.