Die politische Landschaft in der Südkaukasusrepublik Georgien bleibt in Aufruhr. Nach den kürzlich durchgeführten Parlamentswahlen, die von Anschuldigungen wegen Wahlfälschungen überschattet wurden, bereitet sich die prowestliche Opposition auf neue Kundgebungen vor. Laut Berichten in lokalen Medien kündigte Anna Dolidse vom Oppositionsbündnis Starkes Georgien an, dass die Opposition am Montagabend erneut auf den Straßen Tiflis‘ Präsenz zeigen werde. Der Rustaweli-Prospekt, die zentrale Lebensader der Hauptstadt, wird dabei zur Bühne für den angekündigten Aktionsplan, der die Richtung für die kommenden, rechtlich und friedlich geführten Proteste weisen soll. Gemeinsam mit den Bündnissen Einheit, Starkes Georgien und der Koalition für Wandel plant die oppositionelle Bewegung eine Großkundgebung. Auch die Partei Gacharia Für Georgien hat ihre Teilnahme zugesagt, um gegen die als fehlerhaft angefochtene Wahlauszählung zu protestieren. Trotz der offiziellen Verkündung der Regierungspartei Georgischer Traum als Wahlsieger, stieg bereits am Montag die Anzahl der Demonstranten auf Zehntausende an. Diese versammelten sich auf dem Rustaweli-Prospekt vor dem georgischen Parlament und gaben ihrer Forderung nach fairer Rechenschaft Ausdruck. Neben der Opposition unterstützt auch Präsidentin Salome Surabischwili diese Unzufriedenheit, indem sie das Wahlergebnis nicht anerkennt. Beobachter aus Georgien und dem Ausland bestätigten mehrfache Unregelmäßigkeiten, während die politische Führung fest auf der Korrektheit des Wahlverfahrens beharrt.