Im Zuge der US-Präsidentschaftswahlen hat Georgias oberster Wahlbeamter, Brad Raffensperger, einen dringenden Appell an Elon Musk gerichtet. Grund hierfür ist die Verbreitung gezielter Desinformation bezüglich Wahlbetrug auf der Plattform X, welches als potenzieller Versuch ausländischer Einmischung angesehen wird. Im Zentrum der Kontroverse steht ein virales Video, das die vermeintliche mehrfache Stimmabgabe eines haitianischen Einwanderers in mehreren Landkreisen Georgias zeigt.
Das betreffende Video, das inzwischen hunderttausendfache Aufrufe verzeichnet, zeigt einen Mann in einem Fahrzeug, der behauptet, mehrfach für Vizepräsidentin Kamala Harris abgestimmt zu haben, und präsentiert mehrere georgische Führerscheine als „Beweis“. Raffensperger bezeichnete das Video als „offensichtliche Fälschung“ und äußerte den Verdacht, dass es sich um eine Produktion russischer Trollfabriken handelt.
Raffensperger, der 2020 nationale Bekanntheit erlangte, als er sich gegen Donald Trumps Aufforderung stellte, Georgias Wahlergebnis umzukehren, betonte die Dringlichkeit der Angelegenheit. Seit Beginn der vorzeitigen Stimmabgabe in Georgia haben bereits über 3,6 Millionen Bürger ihre Stimme abgegeben, wobei Umfragen Trump einen leichten Vorsprung zuschreiben – jedoch innerhalb der Fehlermarge.
Mit dem Ziel, Vertrauen in die Sicherheit der Wahlen zu stärken, widerlegte Raffensperger mehrfach Behauptungen über Unregelmäßigkeiten in den Wählerlisten des Staates. So wurden beispielsweise nur 20 nicht-berechtigte Wähler unter 8,2 Millionen Registrierten identifiziert. Diese Sicherheitsoffensive war Teil einer größeren Anstrengung, die durch die von Trump und seinen Verbündeten geteilten Fehlinformationen notwendig wurde.
Elon Musk hingegen nutzt X, um seine eigenen Ansichten auszudrücken. So behauptete er kürzlich, die Demokraten würden Einwanderer „importieren“, um ihre Wählerbasis zu stärken, und verwies auf eine vermeintliche 401-prozentige Zunahme der Migrantenpopulation in Georgia.