In einer überraschenden Wende der Ereignisse haben syrische Kämpfer vor ihrer entscheidenden Offensive gegen Bashar al-Assad eine umfangreiche Drohnenunterstützung sowie andere geheime Hilfen von ukrainischen Nachrichtendiensten erhalten. Dies berichtete die Washington Post unter Berufung auf ungenannte Quellen, die mit den militärischen Aktivitäten der Ukraine vertraut sind.
Den Berichten zufolge schickten ukrainische Geheimdienstmitarbeiter etwa 20 Drohnenbetreiber sowie 150 Drohnen mit First-Person-View-Technologie, um die Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) zu unterstützen. Diese Hilfe ereignete sich etwa vier bis fünf Wochen vor dem Sturz Assads. Die russische Regierung hatte zuvor ohne Beweise behauptet, dass die Rebellen Drohnen aus der Ukraine sowie eine entsprechende Ausbildung erhalten hätten, eine Anschuldigung, die Kiew entschieden zurückwies.
HTS, einst ein Ableger von al-Qaida, hat nach dem jahrelangen Bürgerkrieg, der das Land zerriss, den Aufbau einer Interimsverwaltung in Angriff genommen. Das Assad-Regime, das die arabische Nation über fünf Jahrzehnte in einem repressiven Polizeistaat gefangen hielt, steht nun vor grundlegenden Umwälzungen.
Russland, das seit seiner Invasion in die Ukraine im Februar 2022 in seinen eigenen Konflikt verstrickt ist, bleibt weiterhin ein wichtiger Verbündeter Assads. Unter Einsatz seiner militärischen Kapazitäten hatte Moskau 2015 zugunsten Assads eingegriffen und zuletzt noch Luftangriffe gegen die Rebellen durchgeführt. Russische Militärblogger warnten allerdings vor den Folgen von Assads Sturz, der eine Gefahr für zwei strategisch wichtige russische Militäreinrichtungen in Syrien und Moskaus gesamte Präsenz im Nahen Osten bedeuten könnte.