Lautstarke Zollankündigungen von Donald Trump verstärken aktuell die Volatilität auf Währungs- und Aktienmärkten weltweit. Diesmal richtet sich sein Augenmerk vornehmlich auf Kanada, Mexiko und China. Trump verfolgt das Ziel, diese Länder zu mehr Engagement im Kampf gegen Drogenhandel zu motivieren. Doch zwischen den Zeilen lässt sich eine andere Taktik erkennen: Zölle werden als bevorzugtes Verhandlungsmittel genutzt, um seine politischen Ziele durchzusetzen.
In einer ebenso raschen wie pragmatischen Reaktion rief Kanadas Premierminister Justin Trudeau Trump direkt an und verwies auf Mexiko als vermeintlichen Schuldigen, begleitet von subtilen Drohungen möglicher Gegenmaßnahmen. Chinas staatliche Medien reagierten derweil mit einer abwartend kühlen Gelassenheit. Investoren, die sich nach der Ernennung von Trumps Finanzminister sicherer wähnten, wurden durch den Beitrag auf Trumps Lieblingsplattform Truth Social abrupt aufgerüttelt. Einige von ihnen könnten ihr Frühstücksgetränk verschüttet haben, während andere bereits auf die Chancen blicken, die die aktuellen Turbulenzen bieten – ähnlich wie sie es bereits während seiner ersten Amtszeit taten.
In der Welt der Unternehmensübernahmen lehnte Banco BPM die unerwartete Übernahmeofferte von UniCredit ab und argumentierte, dass das Angebot den Wert des Geldhauses verkenne. Die Aktientransaktion bewertete Banco BPM mit 9,6 Milliarden Euro (umgerechnet rund 10,1 Milliarden US-Dollar), doch der aktuelle Aktienkurs suggeriert bereits Hoffnungen auf ein verbessertes Angebot. Dieser Schachzug birgt für die italienische Regierung Komplikationen, da er die eigenen Ziele zur Schaffung eines stärkeren Gegengewichts zusammen mit Monte dei Paschi erschwert. Parallel dazu sucht Deutschland nach einem klaren Standpunkt, wie diese jüngsten Entwicklungen die Übernahmeabsichten von UniCredit in Bezug auf Commerzbank beeinflussen könnten.